Einigung nach harten Gesprächen: IG BCE und Arbeitgeber haben sich in der zweiten Verhandlungsrunde in Hannover auf einen Tarifabschluss in der Kautschukindustrie geeinigt. Die 25.000 Beschäftigten der Branche bekommen einen Corona-Bonus, eine dauerhafte jährliche Zahlung, eine Entgelterhöhung und ihr Kurzarbeiter-Zuschuss wird verdoppelt.
Kautschuk-Arbeitgeber (links) und IG-BCE-Tarifkommission haben sich auf ein Ergebnis geeinigt.
Marc Welters, Verhandlungsführer der IG BCE: „Wir haben ein gutes Gesamtpaket geschnürt, das die Arbeit der Beschäftigten wertschätzt. Und sie haben dadurch mehr Geld in der Tasche.“ Wichtig sei außerdem die Einrichtung eines Zeit-Geld-Kontos im Rahmen der dauerhaften jährlichen Zahlung: „Damit können die Beschäftigten zwischen den beiden Komponenten wählen.“ Die Verdopplung des Zuschusses zum Kurzarbeitergeld für IG-BCE-Mitglieder gebe ein Stück Sicherheit. Betriebe hingegen, denen es sehr gut gehe, müssten ihre Beschäftigten daran teilhaben lassen. „Mit dem Extra beim Corona-Bonus garantieren wir das“, so Welters.
Neben großen Reifenherstellern zählen zahlreiche kleinere Unternehmen zur Kautschukbranche, die in ihrer Nische sogar oft Weltmarktführer sind. Rund die Hälfte der Beschäftigten arbeitet in der Auto- oder Autozuliefererindustrie. Andere Unternehmen in der Kautschukbranche produzieren zum Beispiel Abdichtungen von Fenstern, Förderbänder oder Badekappen.
Regionale Schwerpunkte sind in Fulda, Hanau, Fürstenwalde, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. Große Betriebe sind unter anderem der Reifenhersteller Goodyear und der Hersteller von Kautschuk- und Kunststoffprodukten ContiTech.