Digitales Jugendforum zum Zukunftsprozess 2030+

Zurück in die Zukunft

Wohin geht die Reise der IG BCE in den kommenden zehn Jahren? Was können wir tun, um die Veränderungen bis zum Jahr 2030 selbst zu gestalten? Mit Fragen wie diesen haben sich rund 100 Nachwuchsgewerkschafter beim 23. Jugendforum beschäftigt, das diesmal komplett digital stattfand.

Digitales Jugendforum

Komplett digital fand das 23. Jugendforum der IG BCE statt, auf dem sich rund 100 Nachwuchsgewerkschafter mit Fragen der Zukunft beschäftigten. 

Foto: © Leo Kölzer

Im Fokus der Onlinetagung: Die neu entwickelten Leitlinien der IG BCE zum Zukunftsprozess 2030+, die Tarifpolitik, das organisationspolitische Zukunftsprogramm, Chancengerechtigkeit, Bildung, Mitbestimmung und Beteiligung. Gemeinsam mit verschiedenen Experten aus der Organisation, setzten sich die jungen Erwachsenen mit der Rolle der IG-BCE-Jugend in dem Prozess auseinander.

Klimawandel, Digitalisierung, demographischer Wandel, Machtverschiebungen in den globalen Handelsbeziehungen und gesellschaftlicher Wertewandel. Die kommenden Jahre bringen für die IG BCE Herausforderungen satt. Um bestmöglich für den Wandel in Industrie und Gesellschaft gerüstet zu sein, hat die IG BCE gedanklich in das Jahr 2030 vorgespult und verschiedene Szenarien entwickelt, die beschreiben, wie die Welt dann aussehen könnte. Anhand dessen sind passende Leitbilder, Strategien und Werkzeuge entstanden.

Im Berliner Studio, von wo aus das Forum ins Internet übertragen wurde, waren unter anderem auch Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE, Alexander Bercht, IG-BCE-Abteilungsleiter Politik und Gesellschaft und Christian Jungvogel, Abteilungsleiter Tarifpolitik als Experten vor Ort. In verschiedenen Workshops stellten sie sich den Fragen der IG-BCE-Jugend. Für die 23-jährige Moderatorin Melanie Hackl, die gemeinsam mit Miriam Hermann durch das Programm führte, war das Jugendforum in diesem Jahr wegen des Settings etwas ganz Besonderes: „In den digitalen Workshops haben wir uns mit der Zukunft der IG BCE beschäftigt und wie wir uns als Jugend unsere Gewerkschaft vorstellen.“

Video: © Blitzfang-Medien

Bevor es in den Workshops zur intensiven Auseinandersetzung mit den einzelnen Leitbildern kam, wurden die Zukunftsprogramme zur Industrie- Tarif- und Organisationspolitik, zur Chancengerechtigkeit und Qualifizierung und zur Mitbestimmung und Beteiligung im Einzelnen vorgestellt. „Die Ereignisse der letzten Monate in der Corona-Krise machen deutlich, welchen unmittelbaren Zusammenhang es zwischen der tarifpolitischen Gestaltungskraft von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften und der Notwendigkeit staatlicher Eingriffe zur Vermeidung sozialer Krisen gibt“, sagte etwa Christian Jungvogel. In den Branchen der IG BCE habe sich mit ganz wenigen Ausnahmen gezeigt, dass gerade in Krisenzeiten die Tarifpartner in der Lage seien, auf wirtschaftliche und betriebliche Ausnahmesituationen, beispielweise durch Aufstockung beim Kurzarbeitergeld, zu reagieren. „Das Prinzip der Sozialpartnerschaft, Arbeitsbedingungen auf Augenhöhe zu lösen, hat funktioniert und ist in der Regel besser, als dem Staat die Regelungskompetenz und damit auch die Kosten zu übertragen.“

Gemeinsam mit anderen Stakeholdern müsse man die anstehenden Veränderungen mit Blick auf Zukunftsfestigkeit und Gerechtigkeit gestalten, sagte auch Alexander Bercht. „Ziel der IG BCE muss es sein, ein zentraler Akteur und Gestalter für Innovationen in unseren Branchen zu sein.“ Philipp Hering, Leiter der Abteilung Jugend betonte: "Die Corona-Pandemie hat uns alle mit einer Dynamik überrascht, die sich vorher kaum jemand vorstellen konnte. Herausforderungen, die wir bei der IG BCE gemeinsam angegangen sind. Wir als IG BCE haben einmal mehr gezeigt, dass wir gemeinsam mit euch gestaltende Kraft sein können und das wollen wir auch in Zukunft tun. Wir haben mit unseren Diskussionen einen weiteren wichtigen Beitrag zum Zukunftsprozess unserer Gewerkschaft beigetragen und gleichzeitig wichtigen Output für unsere Konferenzen generiert. Wir können stolz sein auf unsere IG BCE Jugend.“

Als Francesco Grioli in seiner Ansprache über die Herausforderungen für Gewerkschaften sprach, sagte er unter anderem, dass sich die Mitgliederstärke auch künftig im Betrieb entscheide. „Er ist zentraler Ort für Begegnung und Zusammenarbeit mit der IG BCE. Hier wird der Nutzen unserer Arbeit sichtbar.“ Die IG BCE sehe es als ihre Aufgabe an, keine gewerkschaftsfreien Flecken in ihren Zuständigkeitsbereichen zuzulassen. „In Betrieben, in denen wir vertreten sind, streben wir, gemeinsam mit unseren Funktionären, einen Organisationsgrad von über 50 Prozent an.“

Während der Veranstaltung teilten viele Kolleginnen und Kollegen ihre Eindrücke in den sozialen Medien. Alle Beiträge, die mit dem Hashtag #DigiJufo versehen wurden, landeten auf der Social Media Wall der Veranstaltungswebseite. Auch Melanie Hackl zeigte sich nach der Veranstaltung zufrieden und schrieb bei Instagram „Ich bin gespannt was wir nun wieder alles mit dem neuen Input und den tollen Ergebnissen der Workshops auf die Beine stellen werden und das wird bestimmt wieder eine Menge sein, denn bei der IG BCE Jugend gilt: Jugend Macht Zukunft.“