Die IGBCE und der Verband der Kali- und Salzindustrie (VKS) haben sich – unter enger Einbeziehung des Gesamtbetriebsrats – auf ein Konzept geeinigt, das die Arbeitsplätze der Beschäftigten – beim die Branche prägenden Kasseler Konzern K+S – bis zum 31. Dezember 2026 sichert.
Gleichzeitig wurde eine stärkere Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmenserfolg und die Einführung von Jahresarbeitskonten vereinbart. Im Gegenzug wird die tarifliche Arbeitszeit um eine Stunde auf 39 Stunden in der Woche angehoben. Die Regelung gilt in aktiv produzierenden Kali- und Salzbetrieben zunächst für 18 Monate. Ein positiver freier Cash-Flow ist Voraussetzung.
Das »Zukunftskonzept 2026« gibt den Beschäftigten Sicherheit in dem derzeit schwierigen Marktumfeld in der Kaliindustrie: Es soll die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Arbeitsplätze der knapp 10 000 Beschäftigten deutschlandweit sichern. Der unternehmensbezogene Verbandstarifvertrag gilt für die Beschäftigten der K+S Aktiengesellschaft und der K+S Minerals and Agriculture GmbH in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2026.
Vorausgegangen waren intensive Gespräche. »Durch breite Beteiligung des Betriebsrats und der IGBCE konnten wir eine Regelung verhandeln, die unseren Kolleginnen und Kollegen Sicherheit für die nächsten Jahre bietet«, sagt Axel Hartmann, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und Betriebsratsvorsitzender des K+S-Werks Neuhof-Ellers (Hessen).
Sein Kollege André Bahn, Betriebsratsvorsitzender des K+S-Werks Werra (Hessen/Thüringen), sieht das ganz ähnlich: »Wir konnten in fordernden Verhandlungen maximale Sicherheit und Kontinuität erreichen, um mit einer guten und sichernden Vereinbarung die Herausforderungen der nächsten Jahre zu bewältigen.«
Zu diesen Herausforderungen gehören die zurzeit zwar sehr hohen, insgesamt aber stark schwankenden Preise für die Produkte des Kali-bergbaus und der Wettbewerbsdruck auf dem internationalen Markt.
Auch durch die sinkende Qualität des Rohsalzes und durch die zunehmende Entfernung zwischen Schächten und Abbaugebieten kommt es zu Kostensteigerungen. Bemerkbar machen sich unter anderem auch gestiegene Energiekosten und die weiter gewachsenen Aufwendungen für den Umweltschutz.
So ist seit Jahrzehnten eines der größten Themen bei K+S die Einleitung von salzhaltigem Wasser in die Werra. Für Erleichterung im Unternehmen sorgte, dass die Genehmigung dazu im Dezember verlängert wurde – wenn auch die erlaubte Menge stufenweise sinkt.