Arbeitgeber verweigert Tarifverhandlungen

IOI Oleo Wittenberge: Protestaktion vorm Werkstor

Den Beschäftigten am IOI Oleo Produktionsstandort in Wittenberge reicht‘s: Am 17. Mai machten sie mit einer Protestaktion vorm Werkstor gegen die Weigerung des Unternehmens mobil, in Tarifverhandlungen einzusteigen. Die IG BCE will die Anbindung an den Flächentarifvertrag Chemie erreichen und damit auch das Ost-West-Gefälle zum tarifgebundenen Standort des Unternehmens im nordrhein-westfälischen Witten ausgleichen.

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Den Beschäftigten am IOI Oleo Produktionsstandort in Wittenberge reicht‘s: Am 17. Mai machten sie mit einer Protestaktion vorm Werkstor gegen die Weigerung des Unternehmens mobil, in Tarifverhandlungen einzusteigen. Die IG BCE will die Anbindung an den Flächentarifvertrag Chemie erreichen und damit auch das Ost-West-Gefälle zum tarifgebundenen Standort des Unternehmens im nordrhein-westfälischen Witten ausgleichen.

Es gab erste Sondierungsgespräche. Dann die klare Ansage der Geschäftsführung mit Sitz in Hamburg: Keine Tarifverhandlungen für die rund 100 Kolleginnen und Kollegen in Wittenberge. Seitdem steigt in der Belegschaft die Wut.

Peter Wezel, Mitglied der IG-BCE-Tarifkommission: „Die Kolleginnen und Kollegen sind richtig sauer. Wir haben die Nase voll davon, weiter die Billigheimer im Unternehmen zu sein und wollen für unsere Arbeit endlich den gerechten Lohn. Als der Arbeitgeber in Wittenberge im vergangenen Jahr nur 65 Prozent der Jahresleistung entgegen dem tarifvertraglich gesicherten vollen Betrag in Witten ausgezahlt hat, war das der Zündfunke, der die Belegschaft vollends wachgerüttelt hat.“

Swen Ohlert, Gewerkschaftssekretär der IG BCE, ergänzt: „„Die Kolleginnen und Kollegen fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit und verlässliche Arbeits- und Entgeltbedingungen. Es geht auch um Gerechtigkeit innerhalb des Unternehmens: Am Standort Witten im Ruhrgebiet gilt der Flächentarifvertrag Chemie mit allen Zusatzleistungen. In Wittenberge bestimmt der Arbeitgeber nach eigenem Gutdünken über Eingruppierungen, Entgelt, Entgelterhöhungen und weitere Leistungen. Das ist mit der IG BCE und den Beschäftigten nicht länger zu machen.“ Bei der Protestaktion notierten die Kolleginnen und Kollegen ihre Forderungen mit Unterschrift auf ein großformatiges Plakat. Im Mittelpunkt: Eintritt in den Flächentarif und wahres Zusammenwachsen von Ost und West.

Swen Ohlert: „Die Aktion hat gezeigt, dass die Belegschaft kampfbereit ist. Wir werden nicht Ruhe geben, bis wir einen Abschluss haben.“

Autorin: Susanne Schneider-Kettelför

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