Landesbezirk Hessen-Thüringen

Inklusion im Blick

Wie können Betriebe Menschen mit Behinderungen erfolgreich integrieren? Darum ging es bei der von IGBCE und HessenChemie organisierten Sozialpartner-Werkstatt zum Thema „Betriebliche Teilhabe und Inklusion“ am 9. Juni. In Wiesbaden trafen sich dazu rund 45 Schwerbehindertenvertreter*innen, Inklusionsbeauftragte, Betriebsräte und mit dem Thema beschäftigte Führungskräfte.

Bei der Tagung: Peter Schuld (IGBCE), Staatssekretärin Anne Janz, Dirk Meyer (HessenChemie) (von links)

Bei der Tagung: Peter Schuld (IGBCE), Staatssekretärin Anne Janz, Dirk Meyer (HessenChemie) (von links)

Foto: © Ivgenia Möbus

Zum Einstieg in das Thema berichteten Betroffene über ihre Lage. Inhaltlich ging es dann einerseits um technische Lösungen für behinderungsbedingte Beeinträchtigungen, andererseits um organisatorische und rechtliche Fragen. Dabei ging es beispielsweise darum, wie sich die Ziele der Sozialpartnervereinbarung zur Inklusion individuell im Unternehmen umsetzen lassen. Sebastian Cramer von Merck berichtete in diesem Zusammenhang von den Erfahrungen mit Inklusionsvereinbarungen in seinem Unternehmen. Weiterhin ging es darum, wie Unternehmen gezielt Menschen mit Behinderung einstellen können.

Als Vertreterin des Bundeslands Hessen war Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, zu Gast. In einer Diskussionsrunde tauschte sie sich mit Vertreter*innen der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite über Unterstützungsangebote des Lands aus.

Auch die zögerliche Haltung vieler Betroffener, ihren Arbeitgeber über Beeinträchtigungen durch chronische Krankheiten zu informieren, war Thema. Hier präsentierte ein Team von der Universität Köln das im Rahmen eines Forschungsprojekts entstandene Webangebot www.sag-ichs.de. Menschen, die sich unsicher sind, ob sie eine chronische Erkrankung gegenüber ihrem Arbeitgeber offenlegen sollen, können hier anonym eine Reihe von Fragen beantworten und bekommen im Anschluss eine individuelle Auswertung mit Ratschlägen präsentiert. Ziel ist es, nicht, eine eindeutige Empfehlung zu geben, sondern die relevanten Punkte übersichtlich zu präsentieren und so eine Entscheidung zu erleichtern.

Am 2. September 2020 hat die IGBCE mit dem Bundesarbeitgeberverband Chemie eine Sozialpartner-Vereinbarung zur „Betrieblichen Teilhabe und Inklusion in der Chemischen Industrie“ abgeschlossen. Sie bildet die Grundlage für individuelle Lösungen in den Betrieben und Inklusionsvereinbarungen.

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