IG BCE zu Klimabeschlüssen

"Mit höheren Zielen steigt auch die Verantwortung der Politik"

Die Verschärfung der EU-Klimaziele ist für die IG BCE als Folge des „Green Deals“ zu bewerten – also dem Bestreben, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent mit einer modernen, ressourcenschonenden Wirtschaft zu machen. „Es ist sachlogisch, dass sich die EU mit dem Green Deal an die Spitze setzen will, wenn es um Technologieführerschaft in der Transformation zum klimaneutralen Kontinent geht“, sagt der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis. „Denn in Deutschland allein werden wir den Klimawandel nicht stoppen.“

Michael Vassiliadis, IG-BCE-Vorsitzender

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE

Foto: © Helge Krückeberg

Gleichzeitig erwüchsen aus höheren Reduktionszielen allein noch keine tatsächliche CO2-Senkung, noch kein erfolgreicher Strukturwandel und auch keine guten Beschäftigungsperspektiven, so Vassiliadis. Das zeige nicht zuletzt die deutsche Energiewende. „Die Politik in Europa muss einen detaillierten Fahrplan vorlegen, wie sie ihre eigenen Vorgaben einhalten will.“

Das umfasse unter anderem verbindliche Investitionspläne, mehr Transparenz und Termine, zu denen Wunsch und Wirklichkeit abgeglichen und im Zweifel nachgesteuert werden kann. „Mit jedem Prozentpunkt, den die Politik ihre Ziele höher setzt, steigt auch ihre Verantwortung mit Blick auf die Umsetzung.“

Notwendig sei zudem, in der Transformation den Blick nicht allein auf Klimavorgaben zu verengen. Die EU müsse eine sinnvolle Balance zwischen sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitszielen anstreben, so der IG-BCE-Vorsitzende. Vassiliadis regte an, sich dabei an einem strategischen Zielkatalog aus qualitativem Wachstum, Innovationen, Investitionen, Klimaschutz und sozial gerechter Wohlfahrt zu orientieren.