Tarifverhandlungen für Beschäftigte der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) wieder ergebnislos geblieben

IGBCE droht mit Warnstreik

Die Tarifverhandlungen für die rund 2300 Beschäftigten der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) endeten am gestrigen Montag (15.05.2023) auch in der 5. Runde ergebnislos. Ein neuer Verhandlungstermin steht zum jetzigen Zeitpunkt nicht fest. Die Arbeitgeberseite hat zwar ein neues Angebot unterbreitet, dieses ist für die Energiegewerkschaft jedoch nicht akzeptabel. Die IGBCE erwartet ein vernünftiges Angebot, um weiter verhandeln zu können und bereitet parallel einen Warnstreik vor.
Die IGBCE fordert eine Erhöhung um mindestens 6 Prozent rückwirkend ab dem 1. März dieses Jahres, weitere vier Prozent ab dem 1. März 2024. Das Angebot der Arbeitgeber: Die Entgelte sollen erst zum Jahresende tabellenwirksam angehoben, der monatliche Inflationsausgleich in Tranchen über 10 Monate ausgezahlt werden.

Tarifinfo (1)

Marcel Schmidt, IGBCE-Verhandlungsführer: „Seit fünf Monaten hat es der Arbeitgeber nicht geschafft, ein vernünftiges monetäres Angebot vorzulegen und sich unseren Forderungen auch nur minimal anzunähern. Das ist eine Provokation. Die Arbeitgeberseite scheint es auf einen Tarifkonflikt anzulegen. Wir sind heute an unsere Schmerzgrenze gegangen, weitere Zugeständnisse würde die Belegschaft nicht mittragen.“

Sebastian Zwetkow-Tobey, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und Mitglied der Verhandlungskommission: „Als privatgeführtes Unternehmen unter dem Dach des Bundesumweltministeriums müssen wir über den Tellerrand schauen. Um unseren Aufgaben angemessen nachkommen und Fachkräfte gewinnen zu können, ist die Orientierung am Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes schwierig bis unmöglich. Wir sind die Entsorger der Energieriesen und orientieren uns deshalb an deren Abschlüsse.“

Jeannette Chiarlitti, Leiterin des Bezirks Südniedersachsen: „Wenn der Arbeitgeber sich bis kommende Woche nicht bewegt, werden wir zum Arbeitskampf mobilisieren. Wir waren bisher sehr geduldig und auch bereit, einen großen Schritt auf den Arbeitgeber zuzugehen. Jetzt ist unsere Geduld am Ende.“
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist als hundertprozentige Tochter des Bundes, beauftragt mit den Aufgaben im Bereich der Endlagerung radioaktiver Abfälle. Das Unternehmen ist aus einem Zusammenschluss der Endlagerfachbereiche des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) sowie der Betriebsgesellschaften Asse GmbH und Deutsche Gesellschaft zum Bau und Vertrieb von Endlagern für Abfallstoffe entstanden.