Die IG BCE Rheinland-Pfalz/Saarland will den digital-ökologischen Wandel der Industrie gemeinsam mit ihren Beschäftigten erfolgreich gestalten und dabei Arbeitsplatzsicherheit und Gute Arbeit zum Schwerpunkt eines Gesamtkonzeptes machen. „Gerade in der jetzigen Zeit der Umbrüche, auch bedingt durch die Pandemie, sind Gewerkschaften wichtiger denn je“, betonte Roland Strasser anlässlich der 7. ordentlichen Landesbezirksdelegiertenkonferenz in Saarbrücken. „Wir legten heute zahlreiche, konkrete Vorschläge auf den Tisch und erwarten dies nun auch von der Politik.“
Viel Technik stellte eine reibungslose Übertragung sicher.
Strasser sprach auf der Gewerkschaftskonferenz, die coronabedingt weitgehend virtuell stattfand, zu 90 Delegierten. Diese berieten 59 Anträge. Sie bilden die Grundlage dafür, wie sich die IG BCE Rheinland-Pfalz/Saarland in den kommenden vier Jahren inhaltlich aufstellen wird – in wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und Bildungs-Themen. Eine Vielzahl von Anträgen setzte sich mit Forderungen zur Energiepolitik, dem Klimawandel und der Digitalisierung auseinander.
Jahrzehnt mit wegweisenden Weichenstellungen
Ralf Sikorski, stellvertretender Vorsitzender der IG BCE, erwartet dabei von der Politik wegweisende Weichenstellungen: „Wir stehen vor einem entscheidenden Jahrzehnt, in dem nicht nur über die Erreichung der Klimaziele entschieden wird, sondern auch darüber, ob Industriearbeit am Standort Deutschland und in Europa sowie soziale Gerechtigkeit noch ein wesentlicher Faktor in unserer Gesellschaft bleibt.“
„Unsere Antragsberatungen zeigen, dass wir als IG BCE uns den Umbrüchen stellen und auf all die damit verbundenen Fragestellungen konkrete Antworten geben“, lobte Strasser das Engagement der Gewerkschafter*innen. „Wir als Landesbezirk erwarten jedoch, dass die rheinland-pfälzische und die saarländische Landesregierungen für Betriebsräte und Industriebetriebe verlässliche Rahmenbedingungen schaffen.“
IG BCE erwartet Investitionen und Qualifizierung
Die Gewerkschaft fordert unter anderem ein Zukunftsinvestitionsprogramm. Hierzu zählen insbesondere Fördermittel in eine Wasserstoffinfrastruktur, die eine ausreichende, bezahlbare und verlässliche Energieversorgung der energieintensiven Industrien langfristig sichert. „Ansonsten riskieren wir die Verlagerung von gut bezahlten Industriearbeitsplätzen in das Ausland“, warnt Strasser.
Den Betriebsräten ist es wichtig, die Digitalisierung nicht nur nach Effizienz zu gestalten. Sie fordern ein Mitspracherecht bei der Umsetzung beispielsweise von automatisierten Prozessen, künstlicher Intelligenz, Crowdworking und dem gemeinsamen Zugriff auf Daten. „Wir erwarten ein Recht auf Weiterbildung und eine Qualifizierung, die deutlich über den gesetzlichen Anspruch hinausgeht.“
Viel Technik stellte eine reibungslose Übertragung sicher.
Foto: © Gabriele LöbertRalf Sikorski, stellvertretender Vorsitzender der IG BCE, betonte: Klimawandel darf nicht zulasten von guten Industriearbeitsplätzen gehen.
Foto: © Gabriele LöbertLandesbezirksleiter Roland Strasser dankte den Gewerkschafter*innen für ihr ehrenamtliches Engagement.
Foto: © Gabriele LöbertMIT. MUT. MACHEN. - Die IG BCE stellt sich dem digital-ökologischen Wandel.
Foto: © Gabriele LöbertMit Abstand: Die Konferenzleitung bei der Antragsdebatte.
Foto: © Gabriele LöbertDie vor Ort anwesenden Hauptamtlichen wurden vor Beginn der Konferenz alle Corona-getestet.
Foto: © Gabriele LöbertDie wenigen Anwesenden verfolgten und dokumentierten die Konferenz.
Foto: © Gabriele Löbert