Frauentag der IG BCE

Gewerkschaft fordert verbindliche Frauenquote in Führungspositionen

Anlässlich ihres virtuellen Frauentags an diesem Sonnabend bekräftigt die IG BCE ihre Forderung nach einer verbindlichen Quote für Frauen in Führungspositionen. In den vergangenen Jahren hätten sich viele Unternehmen ihrer Verantwortung für das Thema entzogen und den Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder nicht erhöht, sondern im Gegenteil sich sogar ein Ziel von Null Prozent Frauen im Vorstand gesetzt, sagte Karin Erhard, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands. „Das beweist: Freiwilligkeit führt nicht zum nötigen Veränderungsdruck auf die Unternehmen, die sich bisher elegant zurückgelehnt haben. Das kann so nicht weitergehen, deswegen müssen wir den Druck verstärken.“

Zudem solle der Gesetzgeber klare Regelungen für Homeoffice und Mobiles Arbeiten aufstellen, über die Gestaltung der Rahmenbedingungen mehr Partnerschaftlichkeit ermöglichen und die Grundlagen dafür legen, dass bei Stellenbesetzungsprozessen jede Tätigkeit auf Teilzeit und Jobsharing überprüft werden müsse.

Frauentag

Frauen in Führung

Foto: © iStock10361595 Yuri Arcurs

Der Frauentag der IG BCE findet alle vier Jahre statt. Er beschließt mit dem Gleichstellungspolitischen Programm die frauenpolitische Ausrichtung der Gewerkschaft für die kommende Periode. Das Programm enthält unter anderem Forderungen nach einer Abschaffung des Ehegattensplittings, Ausbau und Verbesserung der Kinderbetreuung und der Weiterentwicklung einer lebensphasenorientierten Arbeitszeit. An diesem Sonnabend, 14. November, wird er zum sechsten Mal stattfinden, erstmals rein virtuell. Hintergrund ist die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen.  

Dennoch gibt es unter dem Motto „Frauen.Macht.Zukunft“ ein umfangreiches Programm mit hochkarätigen Gästen, das von 10-14 Uhr im Livestream übertragen wird - und zwar über igbce.de/frauentag, bei Youtube oder Facebook.

Neben einer Live-Schaltung zur rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird Juliane Seifert, Staatsekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit den Frauen der IG BCE über die Gleichstellungspolitik der Bundesregierung sprechen. Die drei zentralen Kernbotschaften des Frauentags „Partnerschaftlichkeit“, „Frauen in Führung“ und  „Mehr Frauen in der IG BCE“ werden in Gesprächsrunden aufgearbeitet.

So wird Professorin Bettina Kohlrausch, Wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI),die Ergebnisse ihrer Studie über die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Geschlechterverhältnisse einbringen. Der IG-BCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis wird seine Vorstellungen, wie die IG BCE „Mehr Frauen in der IG BCE“ erreicht, skizzieren. Mit Elke Hannack, Vize-Chefin des DGB, spricht Karin Erhard über die erreichten Ziele in den letzten vier Jahren auf der Ebene der Politik.