Frauenpower pur im März

In diesem Jahr steckte eine Menge Vorbereitung hinter der Veranstaltung. Dennverd natürlich ist wegen Corona alles ganz anders. Statt eines Kinotages wie all die Jahre zuvor, gab es einen Livestream zum Thema „Frauen in der Politik – Chance der Zukunft“. „Dieses Thema haben wir ausgesucht, weil 2021 ganz im Zeichen der Wahlen steht. Im März die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg und im September die Bundestagswahlen“, erklärt Monika Haag, „2018 hatten wir 100 Jahre Frauenwahlrecht gefeiert. Dieses Wahlrecht nehmen wir heute mit Selbstverständlichkeit hin. Wir müssen unser Recht auf Mitbestimmung und Mitgestaltung in der Politik sowohl auf Landes- wie auf Bundeseben in die eigene Hand nehmen und sind dafür verantwortlich die Agenda mit unseren Themen zu besetzen“

Abwechslungsreich und informativ

Punkt 18.30 Uhr nutzten viele Frauen (und in diesem Jahr erstmals auch Männer) die Möglichkeit, der Veranstaltung über Facebook zu folgen. Eröffnet wurde der Themenabend von der Mannheimer Sängerin Rana mit dem Song „Maulwurf“.  IG BCE, DGB und ver.di stellten ihre Frauenarbeit vor, Live-Musik und Poetry Slam rundeten das informative Programm ab. Zudem referierte Dr. Elke Wiechmann zu „Frauen in der Politik – Chance der Zukunft“. Die Politwissenschaftlerin zeigte anschaulich, welche Rollen das weibliche Geschlecht im politischen Geschehen spielten und spielen. Sie resümierte dabei die Entwicklung der Frauen in der Politik und zeigte anschaulich, wie es aktuell mit der Repräsentanz von weiblichen Vertretern in der politischen Landschaft aussieht. Bei einem Live Chat hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, Fragen an Elke Wiechmann zu stellen. Nach zweieinhalb Stunden endete die virtuelle und abwechslungsreiche Premiere. „Das war eine neue und spannende Erfahrung für uns. In den vergangenen Jahren hatten wir immer zu einem Kinotag in Limburgerhof geladen. Im letzten Jahr mussten wir aufgrund der Corona Pandemie die Veranstaltung kurzfristig absagen. Darum sind wir glücklich, jetzt so eine Veranstaltung anbieten zu können“, strahlt Monika Haag.

Ungerechtigkeit auf den Punkt gebracht

Schlag auf Schlag ging es für die IG BCE Frauen weiter. Keine zwei Tage später, am 10. März, fand der Equal Pay Day statt. Dieser Tag markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Auch hier hatten die aktiven Gewerkschafterinnen eine tolle Aktion in petto. Mit einem Video machten Susanne Mappes, Gabriele Mayer und Andrea Weil auf den Missstand aufmerksam, dass Frauen in Deutschland durchschnittlich 19 Prozent weniger verdienen als Männer. Gleichzeitig richteten sie in ihrem Beitrag einen Appell an Arbeitsgeber und Politik, an Frauen zu glauben und sie mehr zu fördern. „Wo wir doch durch die Erziehung unserer Kinder und durch Pflegearbeit einen großen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten“, betonte beispielsweise Susanne Mappes. Das Video erregte in den sozialen Netzwerken großes Aufsehen und wurde vielfach geteilt. Ein Erfolg auf ganzer Linie und ein kleiner Einblick in die Arbeit des Bezirksfrauenausschusses. „Wir haben in diesem Jahr besonders viel zu tun. Bedingt durch Corona sind viele Frauen im Homeoffice und ihre Kinder im Homeschooling. Dabei bleibt ein Großteil dieser Verantwortung an uns Frauen hängen. Darauf machen wir aufmerksam“, sagt die Vorsitzende. Nach der Frauenkonferenz im November, der Bezirksdelegiertenkonferenz im Februar sowie den beiden Aktionen zum Internationalen Frauentag und dem Equal Pay Day steht als nächstes der Tag der Arbeit am 1. Mai an. „Wir haben das ganze Jahr über interessante Treffen und Veranstaltungen. Mitstreiterinnen, die sich für unsere Arbeit interessieren, sind herzlich willkommen“, sagt Monika Haag. Die Frauen treffen sich jeden 1. Donnerstag im Monat – zurzeit natürlich vorrangig virtuell.

von Swenja Knüttel