Fragen und Antworten

Das kommt auf dein Geburtsjahr und den Umfang der Versicherungszeiten auf deinem Rentenkonto an: Das reguläre Renteneintrittsalter steigt seit 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre an. Erst ab Geburtsjahrgang 1964 gilt die Regelaltersgrenze von 67 Jahren pauschal.
Wer 45 Versicherungsjahre auf seinem Rentenkonto verbuchen kann, der kann, je nach Geburtsjahrgang, zwischen dem 63. und 65. Lebensjahr ohne Abschläge in Rente gehen. Hier liegt die Altersgrenze ab Geburtsjahrgang 1964 pauschal bei 65 Jahren. Eine vorzeitige Inanspruchnahme ist NICHT möglich!
Menschen, die 35 Versicherungsjahre vorweisen, können ab dem 63. Lebensjahr vorzeitig in Rente gehen. ABER es ist große Vorsicht geboten: Es können hohe Abschläge auf die Rente anfallen, die dauerhaft bestehen bleiben.
 
Altersrente für schwerbehinderte Menschen
Grundvoraussetzungen für diese Rentenart sind eine anerkannte Schwerbehinderung bei Beginn der Rente (Grad der Behinderung von mindestens 50%) und das Vorliegen von mindestens 35 Jahren Wartezeit (Mindestversicherungszeit) auf dem Rentenkonto. Auch bei der Altersrente für schwerbehinderte Menschen wurde die Altersgrenze für einen abschlagsfreien Renteneintritt von 63 auf 65 Jahre angehoben. Für die Geburtsjahrgänge ab 1964 liegt die Altersgrenze dann pauschal bei 65 Jahren. Diese Altersrente lässt sich jedoch vorzeitig in Anspruch nehmen: Für Schwerbehinderte, die nach 1951 geboren sind, steigt das Mindestalter für die vorzeitige Inanspruchnahme stufenweise von 60 auf 62 Jahre. ACHTUNG: Wird ein Renteneintritt vor der jeweiligen Altersgrenze gewählt, fallen Abschläge an, die dauerhaft bestehen bleiben.
Tipp: Wenn du einmal ganz grob schauen möchtest, ab wann ein Renteneintritt für dich frühestens möglich ist, dann empfehlen wir dir den Rentenbeginnrechner. Dieser ersetzt natürlich keine Beratung bei der Deutschen Rentenversicherung und sagt auch nichts darüber aus, ob du die weiteren Voraussetzungen, wie beispielsweise die Mindestversicherungszeit, erfüllst. Er kann dir aber einen guten ersten Anhaltspunkt für deine Überlegungen liefern. Deutsche Rentenversicherung - Rentenbeginn- und Rentenhöhenrechner

Das kann richtig teuer werden und zwar in zweierlei Hinsicht: Zum einen fehlen die Beitragszeiten auf deinem Rentenkonto, was deine Rente ohnehin mindert. Und zum anderen werden für jeden Monat des vorzeitigen Rentenbeginns 0,3 Prozent Abschläge fällig. Ein Beispiel: Wenn du nach 1964 geboren bist und statt mit 67 mit 63 Jahren in Rente willst, fallen 14,4 Prozent Abschläge auf deine Rente an und es gehen vier Beitragsjahre verloren. WICHTIG zu wissen: Einmal Abschläge - immer Abschläge! Die Abschläge werden bis zum Lebensende erhoben. Eine solche Entscheidung sei also gut überlegt!

Gesetzlich Krankenversicherte müssen auch als Rentner*innen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Beiträge zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung entfallen. Für die Krankenversicherung der Rentner*innen liegt der Beitragssatz derzeit bei 14,6 % zuzüglich des individuellen Zusatzbeitrags deiner Krankenkasse, wobei du dir die Kosten mit der Rentenversicherung hälftig teilst. Den Beitrag zur Pflegeversicherung (derzeit 3,4%, für Kinderlose 4%) musst du jedoch alleine tragen.

Mit den Steuern verhält es sich deutlich komplizierter: Seit 2005 werden die Renten zunehmend besteuert. Im Gegenzug werden die Beiträge zu Rentenversicherung während des Erwerbslebens zunehmend steuerfrei gestellt. In Steuerfragen dürfen in Deutschland nur Finanzämter, Steuerberater*innen und Lohnsteuerhilfevereine Auskunft geben. Die wichtigsten allgemeinen Informationen hat die DRV aber hier zusammengestellt: Deutsche Rentenversicherung - Informationen zum Steuerrecht 

 Nein, eine doppelte Besteuerung der Renten ist rechtswidrig. Das hat der Bundesfinanzhof im Mai 2021 bekräftigt. Vor allem für künftige Rentenjahrgänge könnte dies jedoch zur Gefahr werden. Die Bundesregierung hat mit dem Urteil daher den Auftrag erhalten, entsprechende Regelungen zu treffen, die eine Doppelbesteuerung verhindern. Wir werden uns gemeinsam mit dem DGB dafür stark machen, dass die Gefahr nachhaltig für alle gebannt wird. Die Hintergründe und die aktuellen Entwicklungen findest du hier zusammengefasst: Rentenbesteuerung: Wer wie von der Reform profitiert

Was du ungefähr an gesetzlicher Rente erhalten wirst, kannst du anhand der Renteninformation ablesen, die dir die Rentenversicherung einmal im Jahr zuschickt. Doch VORSICHT: Schau dir genau an, was hinter den dort abgedruckten Werten steht, denn diese sind nicht in Stein gemeißelt. Wie du die Werte aus der Renteninformation richtig verstehst erfährst du hier Renteninformation richtig lesen.
Verschaffe dir einen Überblick darüber, welche Einnahmequellen dir im Alter neben der gesetzlichen Rente noch zur Verfügung stehen. Hast du über deine*n Arbeitgeber*in eine betriebliche Altersversorgung (bAV) abgeschlossen? Hast du Anwartschaften bei unterschiedlichen Anbietern der bAV gesammelt (z.B. bedingt durch Arbeitsplatzwechsel)? Informiere dich rechtzeitig wie das Verfahren ist, um diese Leistungen zu erhalten, denn auch Betriebsrenten werden in der Regel nur auf Antrag gezahlt.
Demgegenüber solltest du deine Ausgaben stellen. Was fällt weg? Was kommt hinzu? Mache einmal einen Kassensturz bezogen auf deine konkrete Situation.

Tipp: Rentenauskunft und Kontenklärung
Ab dem 55. Lebensjahr erhältst du alle drei Jahre anstelle der Renteninformation die sogenannte Rentenauskunft. Sie ist ausführlicher und enthält unter anderem deinen gesamten Versicherungsverlauf. Kontrolliere diesen unbedingt, ob er lückenlos ist oder beispielsweise deine Ausbildungszeit, Zeiten der Kindererziehung oder Krankheit nicht verbucht wurden. Falls etwas fehlt, solltest du unbedingt einen Antrag auf Kontenklärung stellen. Wie das geht erfährst du hier Deutsche Rentenversicherung - Kontenklärung: Fragen und Antworten.

Altersrenten können ab 1. Januar 2023 unabhängig von der Höhe des Hinzuverdienstes in voller Höhe bezogen werden. Die bisher geltende Hinzuverdienstgrenze für vorgezogene Altersrenten wurde aufgehoben. Diese Regelung gilt für alle Rentner*innen unabhängig vom Zeitpunkt des Rentenbeginns.

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt zum Renteneintritt ist sehr individuell zu beantworten. Wir empfehlen dir, in jedem Fall unbedingt schon weit vor deinem geplanten Renteneintritt einen ausführlichen Beratungstermin bei deiner örtlichen Auskunfts- und Beratungsstelle oder bei den offiziellen Versichertenberater*innen der Deutschen Rentenversicherung aus deiner Region zu vereinbaren. Sie schauen sich mit dir dein Rentenkonto an und stellen sicher, dass keine Lücken im Versicherungsverlauf bestehen, sie berechnen dir zuverlässig, wann du unter welchen Bedingungen in Rente gehen kannst oder beantworten dir Fragen zum Hinzuverdienst etc. 

Tipp: Der Andrang auf einen Beratungstermin ist häufig groß, deshalb informiere dich rechtzeitig und mache lange Zeit bevor dein Renteneintritt ansteht einen Termin, damit du im Anschluss in Ruhe planen und entscheiden kannst. Gib bei der Terminvereinbarung möglichst genau an, worum es dir geht, damit du direkt bei dem*der passenden Mitarbeiter*in landest. Hier findest du alle Informationen zu den Beratungs- und Kontaktmöglichkeiten der Deutschen Rentenversicherung: Deutsche Rentenversicherung - Beratung & Kontakt Oder du wendest dich direkt an die kostenlose Servicenummer der Deutschen Rentenversicherung 0800 1000 4800

 Wie du deinen Rentenantrag stellst, welche Unterlagen du brauchst und was vorher geklärt sein sollte, hat die Deutsche Rentenversicherung hier in Form einer Checkliste übersichtlich zusammengestellt. Auch an dieser Stelle können wir dir aus unserer Erfahrung nur ans Herz legen, dich an deine örtliche Auskunfts- und Beratungsstelle für Unterstützung zu wenden, damit du deinen Rentenantrag bestmöglich einreichen kannst. Die letztendliche Antragsstellung sollte nach Möglichkeit mindestens 3 Monate vorm gewünschten Rentenbeginn erfolgen. Deutsche Rentenversicherung - Wie, wo und wann stelle ich meinen Rentenantrag?