Autokino-Event

Essity demonstriert solidarisches Zusammenstehen

Mit einem Autokino-Event starten Betriebsrat, die Essity Vertrauensleute der IG BCE und die Geschäftsleitung ein ganz neues Format: ein Musik- und Politik-Mix, mit Live Acts und Videoeinspielungen sowie lokaler und überregionaler Prominenz.

Autoevent Essity

Gemeinsamer Familienausflug zum Auto-Event

Foto: © Carsten Büll

Bleigrau hängen die Wolken über Nordbaden. Doch nach etwas Nieselregen zeigte Petrus zu Beginn von „Together Essity Carstival“ ein Einsehen und drehte den Wasserhahn zu. Mohammed findet das Wetter völlig ok. „Etwas mehr Sonne wäre schön gewesen. Aber besser das als 30 Grad“, betonte der Essity-Mitarbeiter und IG-BCEler. Bereits kurz nach Öffnung der Einfahrt zum Autokino haben sich die ersten Besucher vor der Bühne positioniert. Weinflaschen werden entkorkt, Pizzen ausgepackt. Drei Autos weiter stoßen vier ältere Semester ganz vornehm mit Sekt an. Der Abend ist für viele etwas Besonderes. Das wird schon zu diesem Zeitpunkt klar.

Daniel ist mit Junior Noah gekommen. „Ich will vor allem Kolleginnen und Kollegen treffen, die ich seit Monaten nicht gesehen habe“, sagt der Mittdreißiger. Beide sind noch nie in einem Autokino gewesen. Über die Leinwand flimmert „No Time“, die Band aus der IG-BCE-Zentrale. Den IG-BCE-Vorsitzenden an der Gitarre, das hatte Daniel noch nicht gesehen. Die drei jungen Frauen und ihr Chauffeur im offenen Coupé daneben wollen den Abend einfach genießen. Ihre Altersgruppe war von den Corona-Maßnahmen besonders getroffen. „Nicht ausgehen, sich nur noch privat treffen. Das sei gewöhnungsbedürftig gewesen“, erinnert sich die JAV-Vorsitzende Radmila Drvar an die zurückliegenden Wochen.

Mit dem Autokino-Event versuchen Betriebsrat, die Essity Vertrauensleute der IG BCE und die Geschäftsleitung ein ganz neues Format: ein Musik- und Politik-Mix, mit Live Acts und Videoeinspielungen, lokaler und überregionaler Prominenz. Der Spaß steht dabei im Vordergrund. „Doch Gesundheitsschutz ist auch angesagt. Nichts ist eine Infektion wert“, sagt Anne Chukwuma von der Projektgruppe, die das Ganze innerhalb weniger Wochen auf die Beine gestellt hat. Von Mitarbeiter für Mitarbeiter, von Mannheimer für Mannheimer sei das Motto gewesen. „Wir wollten das Wir-Gefühl stärken und ein Stück Normalität zurückgewinnen“, ergänzt die freigestellte Betriebsrätin Aysel Öktem. „Die Ferien stehen vor der Tür. Wer weiß, wie sich die Situation danach darstellt.“

Bevor die Bundesregierung ihre Restriktionen verhängte, hat Essity gehandelt, lobt eine blonde Frau aus dem Auto heraus. Sie sei seit dem 12. März im Homeoffice. Seitdem habe sie keine Kolleginnen und Kollegen mehr gesehen. Das fehle ihr schon. „Skypen und Telefonieren kann den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.“ Mit dem Homeoffice sei sie gut klar gekommen. Sie habe zum Glück keine Kinder mehr daheim, erzählt sie, während vorne auf der Bühne Groove68, Antenne Lila mit beruflichem Werdegang bei Essity und Cris Cosmo für Stimmung sorgen. Ihnen folgen an diesem Abend noch DJ Spanish Fly sowie die Classic Brothers mit Charles Shaw (Ex-Stimme von Milli Vanilli).

Video: © Lehnardt Imageworks

„Wir haben gemeinsam versucht, mit Abstand und mit Anstand durch die schwierige Situation zu kommen“, erklärt Frank Gottselig. Belegschaft und Unternehmensführung hätten vieles gemeistert: Büroarbeitsplätze ins Homeoffice verlagert, Schutzmaßnahmen eingeführt, Gruppen und Schichten getrennt, so dass sich möglichst wenige begegneten. Gleichzeitig musste die Produktion angesichts der gestiegenen Nachfrage nach Hygieneartikel gesteigert werden, sagt der Betriebsratsvorsitzende am Standort Mannheim. „Das war ein Kraftakt. Dafür haben die Beschäftigten auf freie Tage, Urlaub etc. verzichtet. Umso wichtiger war es, nun etwas für uns zu organisieren.“

2.000 Beschäftigte arbeiten in Mannheim für Essity. Die Stadt ist damit der größte europäische Produktionsstandort des weltweit agierenden Herstellers von Hygiene- und Gesundheitsartikeln. Hinzu kommen weitere 2.500 Kolleginnen und Kollegen an anderen Standorten in Deutschland. Der Unternehmensname dürfte vielen Verbrauchern wenig sagen. Umso vertrauter sind ihnen die Markennamen: Tork, Zewa, Tempo, DANKE, TENA, Leukoplast etc. Deutschland stellt mit 1,28 Milliarden Euro (2018) den umsatzstärksten Markt von Essity in Europa dar.

„Aus dem Material, aus dem sie Kompressionsstrümpfe herstellen, hat unser Werk in Emmerich für jeden fünf Masken angefertigt“, lobt Jens Peter, 2. Stellvertretender Vertrauensleutvorsitzender. „Vorbildlich“, urteilt auch der junge Mann, von Beruf Sicherheitsfachkraft, der mit zwei Kumpels und einem Kasten Getränke im Auto das Geschehen verfolgt. „Man muss den Mitarbeitern etwas zurückgeben“, glaubt Michael Geikler, der in der Produktion arbeitet und mit der ganzen Familie gekommen ist. Er findet es toll, dass Essity das Event als Sponsor unterstützt. Die Stimmung im Werk sei trotz der Mehrarbeit und den Einschränkungen der vergangenen Wochen gut. Peter hofft, dass das auch so bleibt: „Bislang ist niemand in Kurzarbeit geschickt worden. Und wir werden alles tun, dass das so bleibt.“

Carstival bei Essity


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