Tarifrunde private Energiewirtschaft

Enttäuschender Verhandlungsauftakt

Enttäuschung nach dem Verhandlungsauftakt: Die erste Tarifrunde in der privaten Energiewirtschaft ist Montag (6. März) in Essen vertagt worden. Die Arbeitgeber legten für die Zehntausenden Beschäftigten, die zum Großteil bei dem Energiekonzern E.ON. arbeiten, zwar ein Angebot vor, dieses wies die IGBCE jedoch als unzureichend zurück. Die Arbeitgeber boten bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine stufenweise Erhöhung der Entgelte um insgesamt 7,2 Prozent und die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro in zwei Raten an.

Stromnetze
Foto: © IG BCE / Colourbox.de / Wolfgang Filser

„Da ist noch deutlich Luft nach oben und finanziell sehr viel mehr drin“, empört sich IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden. Denn die Ergebnislage des E.ON-Konzerns sei sehr gut. Laut dem vorläufigen Ergebnis für das Geschäftsjahr 2022 habe das Unternehmen die eigenen Erwartungen deutlich übertroffen. „Mit dem Angebot der Arbeitgeber werden die Belastungen und Leistungen der Beschäftigten im Energiesektor nicht annähernd ausreichend genug wertgeschätzt. Für uns klar, dass sie eine deutliche, prozentuale Erhöhung ihrer Vergütungen verdienen.“ Tag und Nacht, an sieben Tagen die Woche, arbeiteten die Beschäftigten im Energiesektor daran, die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen, während die gestiegenen Lebenshaltungskosten ein Loch in ihr Portemonnaie rissen.

Um dieses Loch zu stopfen fordert die IGBCE für die Beschäftigten ein Vergütungsplus von 13 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten – mindestens aber 550 Euro mehr pro Monat. Auszubildende sollen 300 Euro mehr pro Monat erhalten. Zudem sollen alle Auszubildenden nach 2024 übernommen werden. Die IGBCE will außerdem für Gewerkschaftsmitglieder einen zusätzlichen finanziellen Vorteil herausholen.

Verhandelt wird für die Beschäftigten des Energiekonzerns E.ON. und den zum Konzern gehörigen Energieunternehmen Avacon, PreussenElektra, E.DIS und EnviaM sowie bei dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT.  

Am 19. April gehen die Verhandlungen in Berlin weiter.