Faires Entgeltgitter, 1250 Euro Inflationsbonus, Mitgliedervorteil, höheres Urlaubsgeld, höhere Zuschläge und Zulagen – und das alles außerhalb einer regulären Tarifrunde! Nach Monaten zäher Verhandlungen und lautstarker Protestkationen hat die IGBCE diese Errungenschaften bei dem Labordienstleister Synlab erkämpft.
„Endlich haben wir bei Synlab eine faire Entgelttabelle und tariftreue Regelungen, die den Mindestlohn von 12 Euro berücksichtigen“, sagt IGBCE-Verhandlungsführer Marc Welters. Gelungen sei das nur dank zahlreicher, lautstarker Aktionen an den Standorten in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, auf denen viele der deutschlandweit 3500 Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren klar machten, dass sie die ungerechte Bezahlung nicht akzeptieren wollten.
Angesichts der Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober wurde eine Anpassung der Synlab-Entgeltgitter notwendig, die Synlab jedoch monatelang verweigerte. Wären die Entgeltgitter nicht angepasst worden, hätte das eine große Ungerechtigkeit für die Entlohnung der Beschäftigten bedeutet: Medizinische Fachangestellte (MFAs), die eine mehrjährige Ausbildung absolviert haben, hätten dann genauso viel verdient wie Beschäftigte in den Entgeltgruppen A und B, deren Tätigkeit eine Anlernzeit von bis zu drei Monaten voraussetzt. „Abwenden konnten wir das durch das neue Entgeltsystem, das den Abstand zu qualifizierter Arbeit berücksichtigt“, unterstreicht Welters.
Damit aber nicht genug: Zusätzlich hat die IGBCE einen Inflationsbonus in Höhe von 1250 Euro durchgesetzt, der in fünf Raten zu je 250 Euro ausgezahlt wird. IGBCE-Mitglieder erhalten bei der ersten Zahlung statt 250 Euro insgesamt 500 Euro. Der Bonus wird steuer- und beitragsfrei ausgezahlt. Welters betont: „Wir zeigen damit, dass wir die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlasten, auch außerhalb der Tarifrunde.“
Die Einigung im Detail:
Die Synlab-Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren sind in der Labordiagnostik tätig und werten zum Beispiel Proben aus Krankenhäusern oder Coronatests aus.