Der IGBCE Bezirk Altötting hat langjährige Gewerkschaftsmitglieder der Chemiebetriebe in Burghausen geehrt. Insgesamt wurden rund 10.475 Jahre Mitgliedschaft gefeiert, ein eindrucksvolles Zeichen für Engagement und Solidarität in der Gewerkschaft. Hauptredner der Jubilar-Veranstaltung, im mit über 300 Personen besetzten Saal des Betriebsrestaurants der Wacker-Chemie Burghausen, war Oliver Heinrich, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE). „Wir sind sehr stolz darauf, Mitglieder in unserer Organisation zu haben, die uns schon so lange treu geblieben sind und damit das Fundament unseres Wirkens darstellen“ stellte er in seiner Laudatio fest.
In seiner Ansprache betonte Oliver Heinrich: „Starke Gewerkschaften und starke Betriebsräte haben viel erreicht: Ein guter Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Betrieben, gute Tarif- und Arbeitsbedingungen in vielen unserer Branchen. Und das haben wir uns auch verdient!“ Die IGBCE gestaltet das Leben und unsere Arbeit durch die Kraft der Solidarität, durch die Kraft vieler, die sich gegenseitig unterstützen und den Rücken stärken. „Das ist gelebte Solidarität, weil das Gegeneinander immer nur Wenigen nutzt und Viele auf der Strecke bleiben. Weil sonst die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.“ so Heinrich weiter.
Oliver Heinrich ging in seiner Rede auch auf aktuelle Themen unserer Gesellschaft ein. „Mit der Energiekrise ist die soziale Frage in Deutschland mit voller Wucht zurückgekehrt“ sagte er. Wir erleben aktuell den wohl größten gesellschaftlichen Stresstest seit Jahrzehnten. In dieser schwierigen Lage ist unserer Gewerkschaft etwas extrem Wertvolles gelungen: Wir konnten unseren Mitgliedern Schutz und Sicherheit bieten, z. B. durch Inflationsausgleichsprämien, von uns mitgespannten Schutzschirmen, die Abwendung einer Gasmangellage oder die von uns mitgestaltete Strom- und Gaspreisbremse. Oliver Heinrich: „Wir, die Gewerkschaften, waren der wichtigste gesellschaftliche Treiber bei den drei von der Ampel auf den Weg gebrachten Hilfspaketen. Wir haben Vorschläge gemacht und ihnen unseren sozialen Stempel aufgedrückt.“
Mit Blick auf die anwesenden Jubilare stellte das geschäftsführende Vorstandsmitglied fest: „Solidarität scheint für viele schon ein unbekannter Begriff zu sein. Die Jubilarinnen und Jubilare haben durch ihre Treue zur Gewerkschaft bewiesen, dass Engagement etwas Langfristiges ist, dass Solidarität in ihrem Leben und in unserer Gewerkschaft keine Vokabel nur für Sonntagsreden ist und dass das solidarische Handeln aller, von Arbeitern und Angestellten, Jung und Alt, Frauen und Männern, Fortschritte erst möglich gemacht haben.“
Die anschließenden Ehrungen wurden gemeinsam von Reinhard Spateneder, Vorsitzender der IGBCE Vertrauensleute der Wacker-Chemie, Günter Zellner, dem neuen Bezirksleiter der IGBCE Altötting und Oliver Heinrich vorgenommen. Die Jubilare wurden für 25, 40, 50, 60, 70 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Michael Klösler und Max Mitterer sind beide seit 70 Jahren treue Gewerkschafter. Dafür sagten wir “DANKE”. Der Jubilar, Alfons Kettner, 70 Jahre Mitgliedschaft, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen, was wir sehr bedauerten.
Zum Betreuungsbereich des Bezirks Altötting der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie Altötting gehören über 50 Betriebe in den Branchen Chemie, Kunststoff, Kali- und Steinsalz, Papier, Kautschuk und Feinkeramik im Bayerischen Chemiedreieck. Mit rund 14.000 Mitgliedern ist der Bezirk Altötting der Mitgliedsstärkste der IGBCE in Bayern.