Gemeinsam Zukunft machen

Digitale Landesbezirksjugend-konferenz Nord

Die digitale Landesbezirksjugendkonferenz Nord bringt wegweisende Anträge auf den Weg

Zeit für Held*innen: So lautete das Motto der ersten digitalen Landesbezirksjugend-konferenz Nord am 27.2. 2021 in Springe bei Hannover. Insgesamt 34 Delegierte und Gastdelegierte der sechs Nord-Bezirke Hamburg/Harburg, Schleswig-Holstein, Oldenburg, Hannover, Südniedersachsen und Ibbenbüren konnten auf der Veranstaltung ihre Themen über eigene Anträge in die gewerkschaftliche Diskussion einbringen, „um gemeinsam zu kämpfen und Zukunft zu gestalten“, so die Jugendsekretärin Leonie Koch. Nicht Superkräfte, sondern die Kreativität und Ideen der Jugend brauche die IG BCE, um Arbeitswelt und Gesellschaft ein wenig besser zu machen.

Landesjugend

Zeit für Held*innen: Das Team des Landesbezirksjugendausschusses hinter den Kulissen

Foto: © IG BCE LB Nord

Denn ohne die Jugend geht es nicht. „Wir können den enormen Herausforderungen, vor denen wir als IG BCE stehen, nur gemeinsam schaffen. Dafür müssen wir eure Kreativität und unsere Erfahrung zusammenbringen“, bestätigt Ralf Becker, Leiter des Landesbezirks Nord, in seiner virtuellen Rede. „Wir brauchen eine lebendige Jugend, die sagt, was sie will, und für ihre Ideen einsteht.“

So sind es vor allem die Themen Gleichstellung und Gerechtigkeit, die sich durch viele der 30 Anträge ziehen. Mit dem Leitantrag „Arbeiter*innen aller Gender vereinigt euch!“ soll sich die IG BCE verpflichten, sich mit all ihren Organen für die absolute Gleichstellung von Frauen und Männern einzusetzen. Damit knüpft die Nord-Jugend an einen ähnlichen Antrag an, der zu den meistdiskutierten der letzten Bundesjugendkonferenz zählte, aber nicht angenommen wurde. „Gleichstellung beginnt nicht erst bei der Lohngerechtigkeit und Themen wie Elternzeit oder Teilzeitbeschäftigung“, führt Elissa Lo Coco, Vorsitzende des Landesbezirksjugendausschusses (LBJA), in einem leidenschaftlichen Plädoyer aus. Es gehe vielmehr darum, sexistische Rollenbilder im Denken und als Grundlage des Handelns bewusst zu machen und auszumerzen. „Wir müssen Ausbilder*innen, Betriebsrät*innen, JAVis und Vertrauensleuten darin schulen, damit sie zu Vorbildern werden.“ Durch veränderte Sichtweisen könne es gelingen, Gesellschaft zu verändern und „ein Stück gerechter zu machen“. Der Antrag basiert auf einem Positionspapier, dass in Abstimmung mit allen Bezirksjugendausschüssen erarbeitet wurde und somit auf breitem Konsens basiert. Er wird nun bei der nächsten Bundesjugendkonferenz im Mai erneut zur Abstimmung gestellt.

Nach intensiver Diskussion haben die jugendlichen Delegierten einen Antrag angenommen, der sich für die Ausweitung einer Regelung aus dem Chemie-Tarifvertrag stark macht. Nach dem Vorbild sollen auch die Arbeitgeber anderer Branchen verpflichtet werden, eine feste Anzahl Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen und die jungen Menschen nach der Ausbildung zu übernehmen (TV ZauBer). „Wir brauchen eine gewisse Verbindlichkeit aufgrund der aktuell sinkenden Zahl an Ausbildungsplätzen“, bestätigt LBJA-Mitglied Felix Merbt.

Eine positive Bilanz trotz erschwerter, digitaler Bedingungen zieht Leonie Koch am Ende der Konferenz. „Es wurde intensiv debattiert, gute Anträge auf den Weg gebracht und ein umfangreiches Arbeitspaket für den neuen LBJA geschnürt“, so die Jugendsekretärin. Die neu gewählten Delegierten für die Bundesjugendkonferenz werden nun „dafür sorgen, dass unsere Positionen auch die Positionen der IG-BCE-Jugend auf Bundesebene werden.“