Die IGBCE steht hinter den LNG-Plänen für Stade

Stade, 12. April 2022 – Anlässlich der vorzeitigen Einreichung der Genehmigungsunterlagen für den Hafen und das LNG Import Terminal des Hanseatic Energy Hub in Stade hat sich die Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE) bei den Verfahrensbeteiligten und den Investoren für Tempo und Qualität des Verfahrens bedankt. Die IGBCE hatte sich im Schulterschluss mit der Landesregierung für Stade und schnellste Genehmigungsverfahren eingesetzt, um die Abhängigkeit vom russischen Gas möglichst schnell möglich stark zu reduzieren.

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v.l. Jan Koltze (IGBCE-Bezirksleiter Hamburg), Olaf Lies (Energieminister Niedersachsen), Thomas Mellin (Betriebsratsvorsitzender Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH) 

Foto: © IGBCE Hamburg-Harburg

IGBCE-Bezirksleiter Jan Koltze sagte in Stade: „Um der Versorgungssicherheit willen wird auch Stade als LNG-Hub gebraucht. Deswegen ist es gut, dass das Land Niedersachsen so nachhaltig die Pläne des Investors Hanseatic Energy Hub unterstützt und nun mit Dow ein Konzern mit US-Heimat als Mit-Gesellschafterin einsteigt. Das werte ich als politisches Signal. Auch das Engagement von EnBW befriedigt mich sehr. Ich wünsche mir speziell für Stade die aktive Rückdeckung der Bundesregierung im Sinne einer Gleichbehandlung aller Standorte, ohne sie gegeneinander auszuspielen.“ Der Rat der Hansestadt Stade hat bereits vorzeitig das kommunale Einverständnis für die Pläne erteilt.

Koltze sagte weiter, Stade könne und müsse mehr auf die eigenen Vorteile hinweisen und nannte u.a.: 

  • Die industrielle Infrastruktur im Industriepark in unmittelbarer Nähe. Neben Dow Deutschland sind dort auch AOS (Aluminium Oxid Stade), Dupont und andere Firmen mit Tausenden von Arbeitsplätzen ansässig. Seit 50 Jahren ist man hier im Umgang mit Flüssiggasen geübt.
  • Das europäische Gasfernleitungsnetz. Es ist nur zehn Kilometer entfernt. Damit wäre das LNG in Deutschland und über die Grenzen hinaus verfügbar. 
  • Genutzt werden könnte für die Erwärmung des auf –162 Grad komprimiert angelieferten LNG sogar die Abwärme der Produktion bei Dow, sodass im Betrieb kein CO2 entstehen würde. Ansonsten müssten 1,5 Prozent des angelandeten LNG zur Erwärmung des verflüssigten Gases aufgewandt werden. Neben dem konventionellem LNG könnte umgehend auch Bio-LNG und synthetisches Methan verarbeitet werden.

Grundsätzlich sagte Koltze: „Die Verwerfungen auf den Energiemärkten infolge des Ukraine-Krieges dürfen nicht allein auf der Ebene der Endverbraucher bekämpft werden. Es gilt, die Produktion wichtiger Güter aufrechtzuerhalten. Ein Gasembargo würde zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor allem die energieintensive Industrie hart treffen. Wir sorgen uns um Kurzarbeit und Jobverluste und müssten uns schlimmstenfalls auf einen wohl schnellen Zusammenbruch industrieller Produktionsketten in Europa einstellen. Es muss unser aller Ziel sein, das abzuwenden. Nun gilt es, sehr aufmerksam auf Sicht zu fahren und alle Energiekapazitäten und Einsparpotenziale zu nutzen, die verfügbar sind. Dezidiert wünschen wir uns schnellere Genehmigungsverfahren auch für On- und Offshore-Windkraftanlagen und deren Netzanbindung."