IG BCE Bezirk Berlin-Mark Brandenburg

Die IG BCE wünscht den Beschäftigten der Firma Pelikan einen guten Schulstart

Nachdem die Firma Pelikan, ein traditionsreiches Schreibwaren-Unternehmen mit Hauptsitz in Falkensee (Brandenburg) in die Schlagzeilen geraten war, da in der Produktionsstätte im niedersächsischen Peine-Vöhrum tarifliche Leistungen nicht gezahlt wurden und die Belegschaft daraufhin zu Protestkundgebungen aufrief, tauchen jetzt auch zumindest Fragezeichen bei der Vertriebsgesellschaft in Falkensee auf. Nach dem Verkauf der ehemaligen Herlitz-Hauptzentrale, in der ca. 170 Pelikan-Beschäftigte zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Hannover für den Absatz der Schreibwarenartikel sorgen, sollte ursprünglich ein langfristiger Mietvertrag für die Büroräume abgeschlossen werden. Dieser ist jetzt jedoch erst einmal auf drei Jahre befristet worden.

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Die IG BCE-Betriebsräte Stefan Wagner und Christian Ewers zusammen mit Gewerkschaftssekretär Anis Ben-Rhouma (Mitte) am Pelikan-Standort Falkensee


Foto: © IG BCE BMB

„Wir spüren schon eine Unsicherheit in der Belegschaft. Erst die Nachrichten aus Peine-Vöhrum und jetzt das Fehlen einer langfristigen Perspektive bei der Frage Arbeitsort“, sagt der der jetzt für Falkensee zuständige und ursprünglich aus Peine stammende Gewerkschaftssekretär Anis Ben-Rhouma von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg: „Ein großer Dorn im Auge für uns ist auch die fehlende echte Tarifbindung“ So werden die Beschäftigten in Falkensee in Anlehnung an einen Tarifvertrag für die Papier- und Kunststoffverarbeitende Industrie bezahlt.

„Auch wenn es in Peine-Vöhrum und Hannover eine tarifliche Absenkung im Rahmen von Öffnungsklauseln gibt, so haben die dort arbeitenden Kolleginnen und Kollegen gegenüber denen in Falkensee noch mehr Vorteile“, sagt Ben-Rhouma und erklärt weiter: „Eine zusätzliche tarifliche Pflegeversicherung, einen Demographie-Tarifvertrag, einen Tarifvertrag Moderne Arbeitswelt, indem zusätzliche Freistellungen vereinbart werden können, Altersfreizeiten, bei denen ältere Beschäftigte weniger arbeiten müssen und am Ende auch mehr Geld – Warum sollte das in Falkensee nicht auch alles möglich sein?“. Für die Standorte Peine-Vöhrum und Hannover gilt der IG BCE-Tarifvertrag Chemische Industrie mit den hier aufgezählten Bausteinen.

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Wie bereits angekündigt, machen die IG BCE Berlin-Mark Brandenburg und die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb jetzt verstärkt darauf aufmerksam. Im Rahmen einer Verteilaktion in den Büros wurden am Mittwoch (11.08.2021) Schultüten und Flugblätter (Anhang) verteilt. „Die meisten Kinder bekommen zur Einschulung Produkte der Marken Pelikan und Herlitz. Stifte, Hefte, Ordner und sogar Schulranzen und Etuis werden in Falkensee vertrieben. Wir wollten mit unserem Besuch mit den Schultüten den Beschäftigten zum Schulstart auch mal eine Freude machen. Eine noch größere Freude könnte allerdings der Arbeitgeber mit der Übernahme des Flächentarifvertrages Chemische Industrie für den Standort bereiten und generell einer ordentlichen Behandlung im gesamten Konzern“, so Ben-Rhouma abschließend.

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