Frauentag

Der Wandel ist weiblich!

Die Gleichstellung von Mann und Frau hat Fortschritte gemacht – aber es gibt immer noch viel zu tun. Daran erinnern wir als IGBCE am 8. März, dem Internationalen Frauentag.

Frauentag 2022

Seid laut, seid mutig, macht auf euch aufmerksam! Der Wandel ist weiblich! Am Internationalen Frauentag und an jedem anderen Tag im Jahr kämpft die IGBCE für eine echte Gleichberechtigung von Frauen und Männern. „Die industrielle Transformation wird nur erfolgreich sein, wenn wir den Wandel geschlechtergerecht gestalten. Dafür setze ich mich ein“, sagt dazu Karin Erhard, Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IGBCE.

Erstmals fand der Internationale Frauentag am 19. März 1911 statt, zentrale Forderung war damals das Wahlrecht für Frauen. 1921 wurde er per Beschluss auf der der „Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen“ in Moskau auf das heutige Datum, den 8. März, verlegt. Das Frauenwahlrecht ist heutzutage in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Allerdings liegt der Anteil von Frauen in Führungspositionen immer noch beklagenswert niedrig. 2019 waren nur knapp ein Drittel der Führungskräfte in Unternehmen weiblich. Zudem arbeiten Frauen immer noch vier Mal so häufig wie Männer in Teilzeit, und die Corona-Pandemie hat bei der Aufteilung der Sorgearbeit (Kinderbetreuung, Pflege kranker/älterer Angehöriger etc.) zu einer Retraditionalisierung innerhalb der Familien geführt: Laut Bettina Kohlrausch, Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, liegt der Anteil der Frauen, die den überwiegenden Anteil der Sorgearbeit in ihrer Familie erledigen, über dem Vorkrisenniveau. Ein Beispiel: 19 Prozent der Frauen mit betreuungsbedürftigen Kindern haben laut WSI im Januar 2022 angegeben, ihre Arbeitszeit wegen der Kinderbetreuung verringert zu haben – bei den Männern waren es knapp sechs Prozent.

Und dann ist da noch die sogenannte Gender-Pay-Gap, die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, die am Equal-Pay-Day (in diesem Jahr am 7. März) thematisiert wird. Frauen verdienen im Jahr 2022 immer noch im Schnitt 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, also 4,16 Euro brutto die Stunde weniger als Männer. Das ist allerdings ein unbereinigter Wert. Bei der bereinigten Gender Pay Gap wird der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien gemessen. Strukturbedingte Faktoren – andere Berufswahl, schlechtere Karrierechancen, mehr Teilzeitkräfte – sind dabei weitgehend herausgerechnet. Frauen arbeiten häufiger in Branchen und Berufen, in denen schlechter bezahlt wird, sie sind häufiger in Teilzeit tätig und werden seltener in Führungspositionen berufen. Die bereinigte Lohnlücke lag 2018 – dem aktuellsten verfügbaren Jahr – bei sechs Prozent.

Übrigens: Auch Tarifverträge wirken gegen die geschlechtsbedingte Lohnlücke. Mit Tarifverträgen fällt die Einkommenskluft zwischen Frauen und Männern um durchschnittlich zehn Prozent geringer aus. Und weibliche Beschäftigte, die tariflich bezahlt werden, erhalten fast ein Viertel mehr Gehalt als in Betrieben ohne Tarifvertrag.

Equal Pay Day schiebt sich vor

Und die Welt bewegt sich doch - wenn auch langsam: In diesem Jahr liegt der Equal Pay Day am 7. März und damit erstmals vor dem Internationalen Frauentag, der Jahr für Jahr am 8. März begangen wird.

2008 war der Equal Pay zum ersten Mal in Deutschland ausgerufen worden, 2009 wurde das Datum zum ersten Mal so berechnet, dass der Equal Pay Day konkret an dem Tag stattfindet, bis zu dem Frauen aufgrund der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern umsonst arbeiten - das war damals der 20. März. 2016 etwa wurde der Tag am 19. März begangen, 2021 am 10. März.

Laut statistischem Bundesamt verdienen Frauen aktuell im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Rechnet man diesen Wert in Tage um, landet man in diesem Jahr beim 7. März - das sind 66 Tage seit dem 1. Januar. »Wir müssen diese Entgelt-lücke endlich schließen, die durch schlechter bezahlte Jobs, weniger Frauen in Führungspositionen und durch häufige Teilzeitarbeit nur sehr langsam kleiner wird«, fordert das zuständige IGBCE-Vorstandsmitglied Karin Erhard. Passend zum Thema wird Karin Erhard am internationalen Frauentag am 8. März ab 17 Uhr in einem Webtalk zum Frauentag über »Frauen in Führung« diskutieren. Die Anmeldung für diese Veranstaltung erfolgt über den jeweiligen Bezirk.

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Frauen in Führung
„Wir haben uns richtig reingehängt“

Im Webtalk zum Frauentag mit IGBCE-Vorstandsmitglied Karin Erhard ziehen IGBCE-Frauen Bilanz und berichten über ihre Erfahrungen mit Führungspositionen.

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