Lingen

Demonstration für Industriearbeitsplätze

Explodierende Energiekosten und anhaltende Lieferschwierigkeiten von Rohstoffen sind eine Bedrohung für die Arbeitsplätze in der Industrie. Für den Erhalt und Ausbau dieser Arbeitsplätze haben rund 400 Beschäftigte aus Industrieunternehmen am Samstag (27. August) auf dem Lingener Marktplatz demonstriert.

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Mit der Kundgebung konnte die IGBCE den Wert von Industriearbeitsplätzen verdeutlichen. „Industriearbeitsplätze sind attraktiv, weil hier die Mitbestimmung gilt und Tariflöhne gezahlt werden. Außerdem werden hier die Fachkräfte von morgen ausgebildet“, stellte Marion Hackenthal, Leiterin des Bezirks Ibbenbüren, in ihrer Rede fest. Diese Arbeitsplätze sind angesichts der steigenden Energiepreise und Engpässen in der Rohstoff-Beschaffung in Gefahr. „In den ersten Unternehmen droht Kurzarbeit aufgrund von Auftragseinbrüchen.“

Seit dem Krieg in der Ukraine werde deutlich, wie wichtig eine gute Energie- und Rohstoffversorgung sind, führte Landesbezirksleiter Ralf Becker aus. Bleibt das Gas aus, so seien Standorte und damit Arbeitsplätze in Gefahr. Er appellierte an die Bundes- wie auch an die zukünftige Landesregierung, „die Energiepolitik auf vernünftige Beine zu stellen, damit die Unternehmen und ihre Beschäftigten Sicherheit haben.“ Denn: „Industriearbeitsplätze sind das Rückgrat unseres Wohlstands.“ Becker forderte Investitionszusagen, auch für den Umbau der Industrie zur Klimaneutralität. „Um derartige Investitionen tätigen zu können, hat der DGB den NiedersachsenFonds entwickelt. Wir fordern die zukünftige Landesregierung auf, dieses Instrument einzurichten.“

„Die Industrie ist nicht das Problem, sondern die Lösung!“, sagte Stefan Möller, Vorsitzender der IGBCE Ortsgruppe Lingen, die zu der Kundgebung aufgerufen hatte. Der Bezirk habe eine lange Tradition in der Energiewirtschaft, - und stelle sich derzeit auf zukünftige Technologien und Produkte um, die den Wandel zur Klimaneutralität überhaupt erst ermöglichen. „Wir machen die Veränderungen mit und gestalten Transformation.“

Stefan Möller zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung an der Kundgebung. „Wir konnten eindrucksvoll zeigen, welchen Beitrag unsere Kolleginnen und Kollegen tagtäglich, rund um die Uhr, sieben Tage die Woche für unsere Gesellschaft leisten.“ Auch wenn das in der öffentlichen Wahrnehmung häufig noch nicht anerkannt werde, wissen man „welch wertvollen Beitrag wir zu den zu lösenden Zukunftsaufgaben unserer Gesellschaft leisten können.“