6. Ordentlicher Kongress der IG BCE / Abschluss

Demokratie stärken, Mitbestimmung modernisieren

Die IG BCE geht geschlossen und gestärkt aus ihrem sechstägigen Gewerkschaftskongress hervor. „Die IG BCE ist eine Adresse, die man in Wirtschaft und Politik kennen muss“, sagte Michael Vassiliadis, Vorsitzender, zum Abschluss des 6. Ordentlichen Kongresses in Hannover. Macht und Einfluss seien gut, betonte Vassiliadis, „denn beides brauchen wir für unsere inhaltlichen Ziele.“

Kongressabschluss

Michael Vassiliadis spricht zum Abschluss des 6. Ordentlichen Gewerkschaftskongresses der IG BCE.

Foto: © Helge Krückeberg

Die IG BCE fordert die Arbeitgeber auf, sich aus den teils ideologischen Verengungen ihrer Spitzenverbände zu lösen. Nur gemeinsam sei es möglich, echte Modernisierungen in der Mitbestimmung, an der Teilhabe der Beschäftigten und für nachhaltige Investitionen in die Potenziale der Beschäftigten zu arbeiten. Die IG BCE werde dies in Betrieb und Gesellschaft mit dem Selbstbewusstsein einer starken Organisation vorantreiben, die sich auf engagierte und erfolgreiche Industriebeschäftigte stützen kann.

Die IG BCE ist die Stimme aller Beschäftigten in ihren Betrieben und Branchen. Sie vertritt unterschiedliche Berufe und Qualifikationen, Frauen und Männer, Jung und Alt, Menschen aus 99 Nationen, mit unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen, politischen und sexuellen Orientierungen. Bei aller Vielfalt teilten die Mitglieder der IG BCE eine Überzeugung: „Wir stehen für ein solidarisches Miteinander und soziale Gerechtigkeit – und an diesen Werten richten wir unser Handeln aus.“ Denn nur mit einer demokratisch legitimierten Entscheidungsmacht könne eine menschliche Gesellschaft und eine soziale Wirtschaft verwirklicht werden.

Fünf strategische Ziele hat die IG BCE für die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft definiert: eine nachhaltige Stärkung der IG BCE als gestaltende Organisation; die Stärkung der Gestaltungskraft in Betrieben, Unternehmen und Branchen; die Steigerung des Einflusses in Politik und Gesellschaft; den Ausbau der europäischen und internationalen Ausrichtung der  Gewerkschaftsarbeit sowie die Erweiterung und fortlaufende Professionalisierung von Qualität, Kompetenz und Effizienz der Arbeit der IG BCE.

Die 400 Delegierten diskutierten in den vergangenen Tagen 368 Anträge von Tarifpolitik bis zur Zukunftsgewerkschaft, Digitalisierung und Globalisierung, Industrie- und Energiepolitik, gute Arbeit, soziale Sicherheit und gerechte Steuern. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchten zahlreiche weitere Spitzenpolitiker wie FDP-Chef Christian Linder, Andrea Nahles, Martin Schulz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jürgen Trittin den Kongress.