Chemietarifrunde 2022

Verhandlungsbeginn für die Chemietarifrunde 2022 in Hessen

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Die erste regionale Tarifverhandlung über zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen und spürbare Einkommenserhöhung für die rund 100.000 Beschäftigten in der hessischen Chemieindustrie ist heute ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Verhandlungsführerin Sabine Süpke:

„Die Position der Arbeitgeber ist für uns unverständlich. Die Verhandlungen in Hessen wurden ergebnislos vertagt und sollen nun auf Bundesebene weitergeführt werden. Bis dahin erwarten wir, dass den Arbeitgebern klar wird, dass sie ohne qualifizierte und gut bezahlte Belegschaften auch die weiteren Herausforderungen nicht bewältigen können. Wir als IGBCE werden uns dafür einsetzen, dass unsere Mitglieder die längst überfällige Angleichung der Einkommen erhalten.“

Die wichtigste Investition der Unternehmen ist nach Auffassung der IGBCE die in ihre Fachkräfte.

Den Sozialpartnern ist es auch in schwierigen Zeiten stets gelungen, gute tarifliche Lösungen zu finden.

Sabine Süpke: „Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine bewegen uns sehr. Entscheidend ist jetzt, an der Seite der Menschen in der Ukraine zu stehen – für Frieden und Freiheit in ihrem Land und in ganz Europa.

Gleichzeitig müssen wir uns in Deutschland für eine veränderte geopolitische Situation wappnen, die nicht ohne Folgen für uns und unsere Wirtschaft bleiben wird. Gerade jetzt ist es wichtig die Industrie in Deutschland stärken und wirtschaftliche Abhängigkeiten zu verringern.“

Trotz der teils herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtlage stehen die Unternehmen der chemischen Industrie mit einem überwiegend positiven Ergebnis da. Sabine Süpke: „Dass es vielen Unternehmen heute so gut geht, hat vor allem etwas mit der Qualifikation der Beschäftigten zu tun. Durch ihr Engagement und ihre Leistung ist sichergestellt, dass die Unternehmen der Chemiebranche sich zukunftsfest am Markt behaupten können.

Wir als IGBCE stellen uns der Verantwortung, die aber auch bedeutet, dass wir unsere Forderungen gut begründet sehen.“

Neben deutlichen Erhöhungen von Entgelten und Ausbildungsvergütungen will die IGBCE in diesem Jahr vor allem die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen verbessern.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Preissteigerungen und der guten wirtschaftlichen Entwicklung fordert die IGBCE eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen, die sicherstellt, dass die Kaufkraft der Beschäftigten in der Chemieindustrie nachhaltig gesteigert wird.

Die Sicherung der Zukunftschancen für junge Menschen durch Weiterentwicklung des Tarifvertrages „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ (TV ZAuBer) ist essenziell.

Die IGBCE will in der Transformation Sicherheit und Schutz für unsere Mitglieder gewährleisten und gute mobile Arbeit für die Zukunft gestalten.

Die Tarifverhandlungen in der Chemieindustrie werden am 21. März auf Bundesebene in Hannover fortgesetzt.