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Chemie-Tarifverhandlungen gehen im Oktober weiter

Wir plus x

Wenn die Tarifkommission am 16. Oktober zur dritten Verhandlung auf die Arbeitgeberseite trifft, ist das Ziel für IGBCE-Verhandlungsführer Ralf Sikorski klar: „Unsere Leute brauchen bei explodierenden Gaspreisen und hoher Inflation Entlastung. Die Einmalzahlung hat sie gut über die vergangenen Monate gebracht. Unser Ziel ist und bleibt aber eine tabellenwirksame – und damit nachhaltig wirkende – Erhöhung der Entgelte noch in diesem Jahr.“ 

Anfang April hatten sich IGBCE und Arbeitgeber nach intensiven Gesprächen auf ein Zwischenergebnis in der Tarifrunde verständigt: Die 580.000 Tarifbeschäftigten der Chemiebranche erhielten eine einmalige Brückenzahlung in Höhe von 1400 Euro, um die Zeit großer Unsicherheit zu überbrücken. 

Bei der Fortsetzung der Verhandlungen im Oktober ist für Sikorski die drohende Lohn-Preis-Spirale, vor der einige Ökonom*innen warnen, kein Argument. Er betont: „Die Lohnkosten sind in der chemisch-pharmazeutischen Industrie seit Jahren niedrig, ihr Anteil am Umsatz liegt aktuell gerade einmal bei rund 14 Prozent. Gleichzeitig fahren die meisten großen Chemiekonzerne trotz Krise hohe Gewinne ein, viele können die höheren Energiekosten einfach an ihre Kunden weiterreichen.“