Regionale Tarifverhandlung ergebnislos vertagt

Chemie Tarifrunde 2022

"Es gibt keinen Grund für Zurückhaltung!" betont Catharina Clay, unsere Verhandlungsführerin und Landesbezirksleiterin der IGBCE Baden-Württemberg im Laufe der Chemie-Tarifverhandlung. „Hohe Umsatzsteigerungen (15,5 %), volle Auftragsbücher, gelungene Weitergabe von Preiserhöhungen (Erzeugerpreise) und positive Zukunftserwartungen der Unternehmen stehen gegen erheblichen Preisdruck bei den Beschäftigten, insbesondere auch bei Verbrauchsgütern des täglichen Bedarf, u.a. bei Lebensmitteln, Heizung, Strom und Kraftstoffen. Wir müssen die Kaufkraft stärken“ so Catharina Clay.

Mit einer besonderen Begrüßungsaktion hatte die IGBCE Jugend Baden-Württemberg bereits vor Verhandlungsbeginn den Arbeitgebervertreter*innen deutlich gemacht, dass Ausbildung und Übernahme auch in Zukunft sicher sein muss.

Auch den weiteren Forderungen unserer IGBCE-Mitglieder wollen sich die Arbeitgeber der Chemie- und Pharmaindustrie nicht anschließen. Sie lehnen unsere Forderungen als zu teuer und nicht machbar ab. Sie wollen die Gewinne in ihre Unternehmen investieren. Wir aber sagen: Investitionen in Einkommen, in Gute Arbeit und sichere Arbeitsbedingungen sind in der aktuellen Zeit unerlässlich. Wir werden in den nächsten Wochen unseren Forderungen auch außerhalb der Verhandlungen den richtigen Nachdruck geben müssen.

Auch nach diesem Verhandlungsauftakt gibt es keinen Grund, von unserer Forderung abzuweichen - im Gegenteil!

  • Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen, die Kaufkraft sichert
  • Erhöhung der Schichtzuschläge für Nachtschichten auf einheitlich 25 %
  • Sicherstellung der berufliche Zukunft für junge Menschen durch Tarif
  • Schutz für unsere Mitglieder in Transformation und mobiler Arbeit

"Corona darf nicht der Vorwand sein, weniger auszubilden. Daher müssen wir den Tarifvertrag "Zukunft durch Ausbildung" stärken", so Michelle Hauth, Jugendtarifkommissionsmitglied von Roche Diagnostics aus Mannheim, zu der am Morgen stattgefundenen Jugendaktion vor dem Verhandlungsort.

"Die Unternehmen erhöhen erfolgreich ihre Preise. Unsere Preiserhöhung für gute Arbeit war schon immer die Tariferhöhung!" unterstreicht Jens Lehfeldt, Tarifkommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender von Fuchs Schmierstoffe aus Mannheim, die aktuellen Sorgen der Beschäftigten zu der sehr hohen Preissteigerungsrate.

Die nächste Verhandlung findet am 21. März in Hannover statt.

Jugendtarifaktion Chemie Baden-württemberg 2022