Tarifaktion beim Schreibwarenhersteller Pelikan

Beschäftigte fordern Auszahlung ihrer Gehälter

Rund 160 Beschäftigte haben heute vor dem Werkstor des Schreibwarenherstellers Pelikan in Peine-Vöhrum demonstriert.

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Foto: © Kai-Uwe Knoth

Auf der, von der Gewerkschaft IG BCE organisierten Kundgebung, haben sie von der Geschäftsführung verlangt, sich an Absprachen und Verträge zu halten. Der Schreibwaren- und Schulartikel-Hersteller konnte zum wiederholten Mal die Gehälter nicht pünktlich zahlen, hat einen Rahmensozialplan gekündigt und „radikale Einsparungen“ angekündigt.

„Die Beschäftigten sollen die Zeche für das Missmanagement zahlen – aber nicht mit uns!“, so IG-BCE-Gewerkschaftssekretär Cihan Yüksel. Pelikan stecke in einer Krise. Seit Jahren verfolge der Konzern einen harten Sparkurs. Um ihre Stellen zu erhalten, verzichten die Mitarbeiter*innen in Deutschland bereits auf Teile ihres Tarifgehaltes. Die Pelikan-Beschäftigten in Peine-Vöhrum haben immer noch nicht ihr komplettes Weihnachtsgeld erhalten. Auch die Juni-Gehälter können nicht rechtzeitig ausgezahlt werden. 

Anfang Juni hat der Pelikan-Chef Hooi Keat Loo außerdem den 2014 vereinbarten Rahmensozialplan gekündigt. Die Werksleitung hat gegenüber den Beschäftigten aufgrund erhöhter Rohstoffpreise und einer angespannten Finanzlage zusätzlich „radikale Einsparungen“ im Juni angekündigt. „Wir befürchten, dass Pelikan mehrere Entlassungen plant.  Doch dagegen werden wir mit vereinten Kräften vorgehen“, so Yüksel.

In Peine-Vöhrum arbeiten rund 230 Beschäftigte, die unter anderem die berühmten hochwertigen Füllfederhalter und die bekannten Schulartikel herstellen. In den vergangenen Jahren wurde die Anzahl der Beschäftigten am Standort schon um mehr als ein Viertel verkleinert. Seit Längerem läuft die Produktion nicht gut. Der Konzern schreibt rote Zahlen und muss sparen. Das Hannoveraner Traditionsunternehmen gehört seit über 25 Jahren der Holding des Multimillionärs Hooi Keat Loo aus Malaysia. 

Aktion bei Pelikan