Lautstark für mehr Anerkennung

Beschäftigte der Papierindustrie demonstrieren für mehr Entgelt!

Arnsberg/ Am 14. November wurde es laut in Arnsberg. Der IGBCE Landesbezirk Westfalen hat zur Tarifdemo für die Papierindustrie geladen und mit mehr als 300 Kolleginnen und Kollegen für ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeberseite demonstriert. Denn auch nach der zweiten Tarifrunde haben die Arbeitgeber kein ernst zu nehmendes Angebot vorgelegt, dass den Bedürfnissen der Beschäftigten und den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen gerecht wird.

Taridemo Papier 14.11.22

Die Haltung der Arbeitgeberseite stößt bei IGBCE und den betroffenen Beschäftigten auf Unverständnis. Das Problem: Trotz robuster Auftragslage und guten Geschäften in den Vorjahren ist die Arbeitgeberseite scheinbar nicht bereit, ihre Belegschaft in diesen herausfordernden Zeiten angemessen zu unterstützen. Mit Blick auf die anstehende Dritte Verhandlungsrunde hat Matthias Opfinger, Industriegruppensekretär der IGBCE, auf der Kundgebung gesagt, dass er nicht wisse, ob es dann zu einem Abschluss komme. „Wir fordern eine dauerhafte tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte und die Erhöhung der Durchfahrtszulage. Es sollte allen Beteiligten klar sein, dass wir bereit sind, für unsere Forderungen im Zweifel auch vors Tor zu gehen.“

„Die Beschäftigten brauchen jetzt Entlastung“, forderte auch Frank Werth, Bezirksleiter des Bezirks Dortmund-Hagen. „Gestiegene Energie– und Heizkosten treffen unsere Leute. Gleichzeitig verdient die Branche gutes Geld mit der Arbeit unserer Kolleg*innen.“ Von einem realistischen Angebot fehle dennoch jede Spur. „Wenn wir am Freitag keinen Schritt weiterkommen. Dann müssen wir das Ganze hier noch größer aufziehen“, so Wert weiter.

Für Anja Kirschner aus der Bundestarifkommission sei es wichtig, dass die Arbeitgeberseite begriffen habe, dass die IGBCE ernst zu nehmende Forderungen habe, die den aktuellen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen angepasst sind. „Gerade mit Blick auf die Inflation und der allgemeinen Teuerung ist es wichtig, dass wir eine Erhöhung durchbekommen, mit der unsere Kolleg*innen ihren Lebensstandard halten können“, so Kirschner weiter. „Und vor allem die Beschäftigten auf Schicht verdienen Anerkennung in Form einer Verdopplung der Durchfahrtszulage.“

Die dritte Verhandlungsrunde auf Bundesebene findet am 18.11.2022 statt.