Beschäftigte bekommen 4,2 Prozent Plus
Beim zweiten Schlichtungstermin bei dem Dämmstoffhersteller St. Gobain Isover hat sich die IGBCE am 25. April mit den Arbeitgeberverband Glas + Solar auf ein Ergebnis geeinigt. Die Entgelte der bundesweit rund 900 Beschäftigten steigen um 4,2 Prozent und die Entgelttabelle des Standorts Lübz wird schrittweise auf 95 Prozent des Westniveaus angeglichen. Zuvor waren die Verhandlungen gescheitert und auch die erste Schlichtung hatte ergebnislos geendet.
Tarifaktion bei Saint Gobain in Ladenburg
IGBCE-Verhandlungsführerin Sabine Duckstein betont: „Das ist ein ausgesprochen gutes Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind. Es entlastet die Beschäftigten schnell und nachhaltig bei steigenden Inflationsraten und Energiepreisen.“ Auch von der Belegschaft habe es nur positive Rückmeldungen gegeben. Klar sei: „Ohne die Aktionen unserer Kolleginnen und Kollegen hätten wir das nicht erreicht.“ Mit verschiedenen Tarifaktionen im Vorfeld des zweiten Schlichtungstermins an den Standorten in Ladenburg, Bergisch Gladbach, Ludwigshafen, Lübz und Speyer hatte sie den Druck auf den Arbeitgeber erhöht.
Das Ergebnis im Detail:
- Die Entgelte erhöhen sich zum 1. Februar 2022 um 4,2 Prozent.
- Zum 1. Juli 2022 wird die Entgelttabelle für den Standort Lübz auf 93 Prozent der Entgelttabelle erhöht. Ab dem 1. Juli 2023 steigt sie auf 95 Prozent. Die Tarifvertragsparteien verpflichten sich, in der nächsten Tarifrunde über weitere Angleichungsschritte zu verhandeln.
- Die Ausbildungsvergütungen werden an allen Standorten zum 1. Februar 2022 wie folgt festgelegt: 1. Ausbildungsjahr: 1.000 Euro, 2. Ausbildungsjahr: 1.100 Euro, 3. Ausbildungsjahr: 1.200 Euro, 4. Ausbildungsjahr: 1.300 Euro
- Für die Jahre 2022 und 2023 wird eine Erfolgsbeteiligung auf Basis der bisher hierfür geltenden betrieblichen Regelungen gewährt.
- Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 16 Monate und kann erstmalig zum 31. Mai 2023 gekündigt werden.