LANDESBEZIRK HESSEN-THÜRINGEN

60 bei JAV-Konferenz

Rund 60 Teilnehmer*innen haben sich in Frankfurt zur JAV-Konferenz des IGBCE-Landesbezirks Hessen-Thüringen getroffen. Bei der Veranstaltung in Kooperation mit der IGBCE BWS ging es um Schwerpunkte der Arbeit der Jugend- und Auszubildendenvertretungen. Etwa um die Situation an den Berufsschulen, um Möglichkeiten, neue Azubis für die Branchen der IGBCE zu gewinnen, und um die Zukunft der Industrie in Deutschland. Ziel der Veranstaltung war es aber auch, dass die Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen sich untereinander und mit den Akteuren in der IGBCE vernetzen konnten.

Podiumsdiskussion bei der JAV-Konferenz

Podiumsdiskussion bei der JAV-Konferenz: Dennis Priegnitz,  Kerstin Seitz, Jürgen Funk, Kai Schieferdecker, Tobias Huth (von links)

Foto: © Wolfgang Lenders

Dennis Priegnitz, der die JAV-Konferenz organisiert hatte, führte in die Veranstaltung ein und stellte das Programm vor. IGBCE Landesbezirksleiterin Sabine Süpke begrüßte die Teilnehmer*innen und gratulierte ihnen zur Wahl. „Ihr habt Verantwortung übernommen in schwierigen Zeiten.“ Anschließend ging sie auf die Herausforderungen ein, vor denen die Jugendvertreter*innen angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine stellen, etwa die hohe Inflationsrate und Schwierigkeiten bei der Energieversorgung.

In kurzen Referaten wendeten sich im Rahmen einer Diskussionsrunde Jürgen Funk vom Arbeitgeberverband HessenChemie und Kerstin Seitz vom hessischen Kultusministerium an die Versammelten. Jürgen Funk stellte Projekte vor, die die digitale Ausbildung im Fokus haben und berichtete über deren Ergebnisse. Außerdem präsentierte er eine Umfrage zur Digitalen Ausbildung, an der 4415 Azubis teilgenommen haben. Kerstin Seitz erläuterte, was aus Sicht des Ministeriums eine „zukunftsfähige Berufsschule“ ausmacht und welche Ansätze verfolgt werden, um die Berufsschulen in Hessen auf diesen Stand zu bringen.

Voller Saal bei der JAV-Konferenz

Voller Saal bei der JAV-Konferenz

Foto: © Wolfgang Lenders

Auf Basis dieser Vorträge stellten sich Kerstin Seitz, Jürgen Funk, Tobias Huth vom DGB Hessen-Thüringen und der Vorsitzende des IGBCE-Landesbezirksjugendauschusses Kai Schieferdecker den zahlreichen Fragen der Jugend- und Auszubildendenvertretet*innen. Die berichteten aus ihrer eigenen Erfahrung und sprachen konkrete Probleme an, etwa in Bezug auf die mangelnde Ausstattung einzelner Berufsschulen und die fehlende Qualifikation von Ausbilder*innen.

Zu Gast war auch der IGBCE-Bundesjugendsekretär Philipp Hering. Er dankte den Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen. „Ihr seid mit euren Aufgaben nicht allein“, sagte er. „Ihr habt die IGBCE als starke Partnerin an eurer Seite.“ Gleichzeitig lud er die Versammelten ein, sich auch in den Gremien der IGBCE zu engagieren, etwa in den Bezirksjugendausschüssen und im Landesbezirksjugendausschuss. Als eines der zentralen Themen bezeichnete er den Fachkräftemangel, etwa in der chemischen Industrie. Die Arbeitgeber müssten jungen Menschen eine Ausbildung ermöglichen. „Zehn Prozent der angebotenen Ausbildungskräfte sind unbesetzt geblieben. Das ist eine Situation, die wir gewerkschaftlich nicht akzeptieren können.“

Präsentation von Workshop-Ergebnissen

Präsentation von Workshop-Ergebnissen

Foto: © Wolfgang Lenders

In Workshops erarbeiteten die Teilnehmer*innen Ideen zu vier verschiedenen Themen: Berufsorientierung und Ausbildung, Rolle der JAV, Industrie- und Energiepolitik sowie der Arbeitswelt im Jahr 2030.

Chantal Kirschner von HessenChemie stellte Werkzeuge zum Finden und Fördern von Auszubildenden vor: Das Angebot „Ausbildungsradar“ etwa, das Schüler*innen, die zwar für eine Ausbildung in der Chemie-, Pharma- oder Kunststoffindustrie qualifiziert sind, deren Bewerbung aber zum Beispiel aus Kapazitätsgründen von einem Unternehmen abgelehnt wurde, an andere Unternehmen weitervermittelt. Das Angebot „Fachkräfteradar“, das nach der Ausbildung innerhalb der Branchen vermittelt. Und das Programm „ElVie“, dass bei Schüler*innen Interesse an einer Ausbildung in der chemisch-Pharmazeutischen Industrie mit interaktiven und auch ansprechbaren Socialmedia Elementen wecken soll.

Informations-Stände von IGBCE, IGBCE BWS, feyo, GelberHand und DGB rundeten das Angebot ab.