Tarifrunde Glas Ost

410 Euro dauerhaft und bis zu 3000 Euro einmalig

Schlichtungsergebnis in zweiter Instanz angenommen! Die Glasgewerkschaft IGBCE hat für die 3000 Beschäftigten der ostdeutschen Glasindustrie eine stufenweise Erhöhung der Vergütungen um insgesamt 410 Euro und die Zahlung der tariflichen Inflationsausgleichsprämie durchgesetzt. IGBCE-Mitglieder erhalten 3000 Euro netto, Nicht-Mitglieder 2500 Euro netto. Ende März hatte die IGBCE aufgrund der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber das Scheitern der freien Verhandlungen erklärt. Danach ging es in die Schlichtungen.

Tarifaktion bei ArdaghGroup in Drebkau

Tarifaktion bei ArdaghGroup in Drebkau

Foto: © IGBCE

„Mit diesem starken Ergebnis haben wir unsere Forderung nach einer deutlichen, dauerhaften Einkommenserhöhung durchgesetzt“, sagt IGBCE-Verhandlungsführer Markus Kraft. Die Beschäftigten erhielten so endlich ihren verdienten Anteil an der soliden wirtschaftlichen Situation der Unternehmen der Branche. Ermöglicht hätten das gute Schlichtungsergebnis die vielen betrieblichen Aktionen während der Tarifrunde. „Damit haben die Beschäftigten uns den Rücken gestärkt und den Druck auf die Arbeitgeber erhöht“, so Kraft.

Die Einigung im Detail:

  • 1. Mai 2023:  Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro netto für Mitglieder der IGBCE (1000 Euro für Nicht-Mitglieder). Teilzeitbeschäftigte erhalten diese Zahlung anteilig. Auszubildende in der IGBCE erhalten 750 Euro netto (Nicht-IGBCE-Mitglieder in Ausbildung bekommen 500 Euro)
  • 1. Juni 2023: Die Vergütungen steigen dauerhaft um 210 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen auf 1000 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 1070 Euro im zweiten Ausbildungsjahr, 1200 Euro im dritten Ausbildungsjahr und 1270 Euro im vierten Ausbildungsjahr.
  • 1. April 2024: Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro netto. Teilzeitbeschäftigte erhalten diese Zahlung anteilig. Auszubildende bekommen 750 Euro.
  • 1. Mai 2024: Die Vergütungen steigen dauerhaft um 100 Euro. Die Ausbildungsvergütungen steigen auf 1050 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 1080 Euro im zweiten Ausbildungsjahr, 1220 Euro im dritten Ausbildungsjahr und 1280 Euro im vierten Ausbildungsjahr.
  • 1. Oktober 2024: Die Vergütungen steigen dauerhaft um 100 Euro.  
  • Der Tarifvertrag läuft 24 Monate bis zum 31. März 2025.

In den Tarifbereich Glast Ost fallen unter anderem die Beschäftigten der Wiegand-Glashüttenwerke in Schleusingen, des Werks der NSG Pilkington Automotive Deutschland in Aken, der Ardagh-Werke in Neuenhagen und Drebkau sowie von Johns Manville Schuller im thüringischen Steinach  und von Spezialglas Piesau und Heinz-Glas.