7. Ordentlicher Gewerkschaftskongress der IG BCE

3 Fragen an Kathrin Michel

Die Betriebsrätin und Vertrauensfrau bei der BASF in Schwarzheide zum Kongress.

Kathrin Michel
Foto: © Andreas Franke/Fotografie

Welcher unserer Anträge liegt dir am meisten am Herzen?
Auf jeden Fall der Antrag A076 »Mehr Frauen in die Parlamente«. Eingebracht wurde er vom Bezirksfrauenausschuss Cottbus in der Bezirksdelegiertenkonferenz und ich bin sehr stolz, dass es unser Antrag bis zum Kongress geschafft hat. Es ist so wichtig, dass Frauen wirklich gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können und das muss eben schon in den Parlamenten passieren. Auch ich musste mich immer besonders anstrengen, um gesehen zu werden und die Chance auf eine Karriere überhaupt zu bekommen. Und immer wieder gibt es Ausreden von Männern, warum echte Parität nicht geht und die Frauen ja nicht wollen. Mein politischer Weg begann in der Gewerkschaft. Ich engagierte mich schon immer für die, die allein zu schwach waren. So wurde ich Betriebsrätin, weil Mitbestimmung das Beste ist, damit die Arbeitnehmerschaft auf Augenhöhe mit den Arbeitgebern verhandeln kann.

Welcher Antrag unterscheidet sich von denen anderer Landesbezirke?
Zum Beispiel der Antrag B031 »Gut Leben und Arbeiten in der Lausitz«. Er beschreibt die besonderen Herausforderungen, die wir nach dem Ende der Kohleverstromung haben werden. Gerade die Lausitz steht vor besonderen Herausforderungen. Wir wollen und müssen die Lausitz zu einer zu­kunftsfähigen Energieregion umgestalten. Dazu müssen noch enorme Anstrengungen unternommen werden. Wir wollen uns nicht nur auf das Strukturstärkungsgesetz verlassen, sondern auch Kontrollmechanismen etablieren, die den Erfolg messen. Aktuell ist noch Vieles zu unkonkret.

Welches Ergebnis möchtest du in vier Jahren hören?
Ich will auf dem nächsten Kongress Erfolgsgeschichten hören, die der Welt zeigen, dass ein Industrieland wie Deutschland die Herausforderungen von Energie- und Klimawende erfolgreich in Angriff nimmt und konkrete Meilensteine passiert und abgerechnet worden sind. Und ich will sehen, dass unsere IG BCE gewachsen ist, denn nur eine starke Gewerkschaft kann sich stark für die Belange der Kolleg*innen einsetzen.