„Industriestrompreis jetzt!“

250 Beschäftigte in Krefeld-Uerdingen kämpfen für bezahlbaren Industriestrom.

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages von IGBCE, IG Metall und IG BAU hat auch der IGBCE-Bezirk Niederrhein zu einer Kundgebung am Chempark Uerdingen aufgerufen. Rund 250 Beschäftigte aus den IGBCE-Branchen  Aluminium, Chemie und Papier folgten dem Aufruf.

Industriestrompreis Aktionstag 09.03.23 Chempark Krefeld

Die IGBCE kämpft seit jeher für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung für Privathaushalte und Industriebetriebe. Im letzten Jahr hat sich die Situation für viele Betriebe dramatisch entwickelt. „Der Überfall auf die Ukraine hat die Karten neu gemischt“, sagt Matthias Jakobs, Bezirksleiter im IGBCE-Bezirk Niederrhein. Zahlreiche Betriebe sind von der aktuellen Situation betroffen. Vielerorts wird die Produktion gedrosselt. „Die Politik muss jetzt die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass industrielle Wertschöpfung in unserem Land eine Zukunft hat.“ Es gehe um Hunderttausende Arbeitsplätze, so Jakobs. „Wir werden alles versuchen, um eine Deindustrialisierung abzuwenden und unsere Wertschöpfungsketten zu erhalten. Die Unternehmen müssen sich im Gegenzug zum Standort Nordrhein-Westfalen bekennen.“ Damit dies gelinge, bedarf es laut Jakobs unter anderem ein Industriestrompreis von 4-5 Cent pro Kilowattstunde. Nur so sei es den energieintensiven Betrieben möglich, wieder wettbewerbsfähig zu produzieren.

„Wir stehen an eurer Seite und kämpfen für eure Arbeitsplätze, liebe Kolleginnen und Kollegen! Deswegen brauchen wir schnellstmöglich einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis“, sagte auch Petra Kronen, Gesamtbetriebsratsvorsitzende bei Covestro und Mitglied des Hauptvorstandes auf der Kundgebung. Sonst drohe die Deindustrialisierung in Deutschland, so Kronen weiter.

Sichtlich beeindruckt war Jakobs vom großen Interesse an der Veranstaltung vor Ort „Das zeigt, dass das Thema bei den Beschäftigten angekommen ist. Sie spüren, dass Investitionsentscheidungen zurückgehalten oder wieder abgeräumt werden, bestehende Anlagen runtergefahren werden. Das verunsichert die Kolleginnen und Kollegen“, so Jakobs.