Warnstreik bei LEAG

2000 Beschäftigte legen Arbeit nieder

Um Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen bei LEAG zu bringen, hat die IGBCE heute (3. Mai) zum Warnstreik aufgerufen. Von 13 bis 15 Uhr legten rund 2000 Beschäftige ihre Arbeit nieder. Mit Kundgebungen an allen acht Standorten des Lausitzer Energieunternehmens wollten sie die Arbeitgeber endlich zu einem besseren Angebot und höheren Löhnen bewegen.

Warnstreik bei LEAG
Foto: © Thomas Goethe

Endlich die Blockade der Arbeitgeber beenden: Um das zu erreichen, haben die LEAG-Beschäftigten heute zwei Stunden lang ihre Arbeit niedergelegt und sind auf die Straße gegangen. Die größte Kundgebung fand am Industriepark Schwarze Pumpe in Spremberg statt: Mit schwenkenden Fahnen, mit Pfeifen und mit ordentlich Ärger im Bauch marschierten die Beschäftigten des Kraftwerks zur Kundgebung am Industriepark, um gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus dem Tagebau und der Veredlung Lärm zu machen. Und sie machten klar: Es reicht jetzt. Die Arbeitgeber müssen sich endlich bewegen.

Dieser Druck ist dringend notwendig, bislang stocken die Gespräche zwischen IGBCE und Arbeitgebern: Die zweite Verhandlungsrunde für die 7200 Beschäftigten bei LEAG war Mitte April ohne Ergebnis beendet worden. Eine dritte Verhandlungsrunde sagte die 21-köpfige IGBCE-Tarifkommission ab und forderte die Arbeitgeber auf, bis zum 29. April ein realitätsnahes Angebot vorzulegen. Dieses Angebot lehnte die Tarifkommission am Freitag als nicht verhandlungsfähig ab. Damit stand fest, dass Arbeitskampfmaßnahmen kommen werden.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist für uns keine Verhandlungsgrundlage, denn es fasst nicht unsere Forderungen auf. Wir wollen kein einmaliges Abspeisen der Kolleginnen und Kollegen“, so IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden bei der Kundgebung vor dem Kraftwerk in Lippendorf in der Nähe von Leipzig. Er betont: „Wir wollen eine dauerhaft und nachhaltig wirkende Erhöhung der Löhne.“

Warnstreik bei LEAG

Die Forderungen im Detail

Die IGBCE fordert, die Vergütungen, um sieben Prozent zu steigern (Auszubildende entsprechend). Außerdem sollen die Freistellungstage für IGBCE-Mitglieder dauerhaft festgeschrieben werden. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Die Arbeitgeber boten hingegen eine Einmalzahlung in Höhe von 600 Euro an. Eine Erhöhung der Einmalzahlung um 200 Euro brutto sei möglich, wenn im Gegenzug dazu der Verfügungsrahmen des Jahresarbeitszeitskontos auf plus/minus 300 Stunden erhöht werde. Eine weitere Einmalzahlung sollte es nach den testierten Jahresabschlüssen 2022 durch den Aufsichtsrat in Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Erfolg im Geschäftsjahr 2022 geben. Die Laufzeit sollte elf Monate betragen.

Nieden betont: „Wir wollen weder eine erneute Nullrunde noch ein Lottospiel. Und wir wollen auch nicht von der Hoffnung auf gute Jahresabschlüsse abhängig sein. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen sichere und belastbare Einkommen.“

Die IGBCE erwartet nun ein besseres Angebot der Arbeitgeber. Nieden unterstreicht: „Sollte das nicht kommen, sind weitere Arbeitskampfmaßnahmen wahrscheinlich.“