Bezirk Halle-Magdeburg

2. Aktion für eine Perspektive in Leuna

Schluss mit politischen Schuldzuweisungen. Wir fordern schnelle Umsetzung der notwendigen Maßnahmen!

Aktion Leuna 26.10.

Danke an alle Kolleg*innen, die auch bei der 2. Kundgebung „Perspektive Leuna“ mitgemacht haben. Sie haben mitgeholfen Gehör zu verschaffen und haben gezeigt, wie wichtig Solidarität ist. Zu der Kundgebung waren auch Beschäftigte aus anderen Regionen angereist. Die Veranstaltung stieß auch in den Medien auf große Aufmerksamkeit. Schließlich machen sich Gewerkschaften und Arbeitnehmer Sorgen um die Arbeitsplätze des Chemiedreiecks Leuna, Schkopau und Bitterfeld-Wolfen. 

So versammelten sich am 26. Oktober ab 16 Uhr über 350 Teilnehmer (trotz Ferienzeit!) zu einer Kundgebung am Haupttorplatz in Leuna, da sie ihre Arbeitsplätze in Gefahr sehen. Zu der Kundgebung hatte die IG BCE Halle -Magdeburg aufgerufen. Unter den Gastrednern waren Politiker und Betriebsräte. Auch für Ralf Sikorski, stellvertretender Vorsitzende der IG BCE, gab es Applaus. Er wies in seiner Rede darauf hin: „Um die Krise zu meistern, brauche es Zusammenhalt und gute gemeinsame Ideen für Lösungen“. Er kritisierte die „kleinkarierten Diskussionen“ darüber, wer Schuld daran ist, dass Deutschland vom russischem Gas abhängig ist und  forderte die Arbeitgeber ganz klar auf Verantwortung zu übernehmen und Arbeitsplätze auch in schwierigen Zeiten zu erhalten.

Sylke Teichfuß, Bezirksleiterin Halle-Magdeburg: „Jeder Arbeitsplatz, der heute eingespart wird, wird langfristig zu einem weiteren Fachkräftemangel führen“. Noch gebe es zwar keinen Arbeitsplatzabbau im großen Stil, doch es zeichne sich ab, dass einige Unternehmen mit dem Gedanken spielen die Produktion ins Ausland zu verlagern.

Matthias Neumann, Betriebsrat von Xentry Leuna, vermisste auf dieser Kundgebung Arbeitgeber, die durchaus eingeladen gewesen sind: „Es wäre wertschätzend gewesen, wenn jemand von Euch hier mit auf dem Platz stehen würde. Denn uns geht der Arsch auf Grundeis“.  Schließlich ist das Chemiedreieck ein Verbund. Die Unternehmen sind voneinander abhängig. Wenn es dem einen nicht gut geht, geht es auch den anderen nicht gut. Das ist ein Teufelskreis und hat Auswirkungen auf ganz Mitteldeutschland und deren Beschäftigte aus dem Umland.

Die Botschaft auch dieser Kundgebung war klar: Es ist nötig und überlebenswichtig, dass die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen schneller umgesetzt werden. Und nicht zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.