Tarifaktion bei ContiTech

100 Beschäftigte demonstrieren für Tarifforderungen

Demo vor dem Werkstor: Zum Schichtwechsel haben am 31. Mai um 14 Uhr rund 100 ContiTech-Beschäftigte in Northeim ihre Erwartungen an die laufende Chemie-Tarifrunde bekräftigt. Mit Fahnen und Trillerpfeifen stellten sie sich lautstark hinter die Forderungen ihrer Verhandlungsführer in der laufenden Chemie-Tarifrunde. 

ContiTech
Foto: © Hubert Jelinek

Die IGBCE fordert in dieser Chemie-Tarifrunde eine Erhöhung der Einkommen um 7 Prozent, einen IGBCE-Mitgliederbonus und die Modernisierung des Bundesentgeltrahmentarifvertrags. Die erste bundesweite Tarifverhandlung für die 585.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie war am 15. Mai ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Die Verhandlungen werden am 4. und 5. Juni in Wiesbaden fortgesetzt.   

Mathias Heiden, stellvertretender Bezirksleiter des IGBCE-Bezirks Südniedersachsen, betonte auf der Kundgebung: "Unsere Forderungen sind absolut angemessen und gerechtfertigt. Die Branche steht wesentlich besser da, als die Arbeitgeber behaupten. In der nächsten Tarifverhandlung müssen sie endlich ihre Blockade aufgeben." Insbesondere ContiTech mit seinen 1750 Beschäftigten nehmen Gewerkschaft und Beschäftigte in die Verantwortung. Als Folge der Transformation der Autoindustrie wird der Autozulieferers die komplette Schlauchproduktion bis Ende nächsten Jahres schließen und 350 Stellen abbauen. "Jetzt erwarten wir von der Geschäftsführung Antworten, wie das Unternehmen mit seinen verbliebenen Beschäftigten die Transformation zukünftig gestalten will", so Matthias Heiden.

Auch Christian Peters, Betriebsrat bei ContiTech Northeim, bekräftigte die Forderung nach Entgelterhöhungen: "Die Inflation hat Löcher in die Portemonnaies gerissen, insbesondere bei den Beschäftigten in den unteren Lohngruppen. Diese Löcher müssen nun gestopft werden." Er appellierte an die Kolleginnen und Kollegen: "Wir stehen vor großen Herausforderungen, der Personalabbau ist möglicherweise erst der Anfang. In diesen Zeiten muss die Belegschaft zusammenstehen. Deshalb organisiert euch in der Gewerkschaft! Denn nur sie wird uns in diesen Zeiten unterstützen."