Aktion zum 1. Mai des DGB Südbrandenburg/Lausitz

1. Mai im Autokino Cottbus

Trotz der anhaltenden Corona Pandemie wurde der Tag der Arbeit 2021 in Cottbus gebührend gefeiert - mit Vizekanzler Olaf Scholz als Festredner.

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Foto: © DGB Südbrandenburg/Lausitz

Der DGB Südbrandenburg Lausitz hatte bereits früh mit den Planungen für eine Alternative zur jährlichen Kundgebung begonnen. Nachdem durch die Pandemie bereits im letzten Jahr der Tag der Arbeit nur digital und mit viel Sprühkreide durch den BJA Cottbus ins Stadtbild getragen wurde, sollte es in 2021 etwas ganz besonderes werden.

Als Hauptredner hatte DGB Regionsgeschäftsführer Marco Bedrich den deutschen Vizekanzler Olaf Scholz gewinnen können. Als Bundesfinanzminister sagte er weitere Strukturfördermittel für die Lausitz zu - auch über die Bundestagswahl hinaus. Wer aussteigt, muss auch einsteigen. Er rechtfertigte den politisch gewollten Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 und betonte die Rolle des Strukturstärkungsgesetzes als Einstiegsprogramm für die Zukunft in der Region und zeigte sich aufgrund der ersten Projekte und Ideen zuversichtlich. Auch in anderen gewerkschaftlichen Themenfelder zeigte Scholz klare Kante. Er forderte einen Mindestlohn von 12 Euro, ein Ende der Lohnunterschiede von West und Ost sowie eine Modernisierung der Mitbestimmung, wie sie auch von der IG BCE in den vergangenen Monaten aktiv gefordert wurde. 

Olaf Scholz
Foto: © DGB Südbrandenburg/Lausitz

Per Videobotschaft sprach auch Reiner Hoffmann als Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunde sowie die Bundestagsabgeordneten der verschiedenen Parteien in die Autos. Und spontan schaute auch noch ein weiterer Gast vorbei: Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE ließ es sich nach seiner Rede vor dem Brandenburger Tor nicht nehmen in Cottbus das Wort an die vielen aktiven Gewerkschafter*innen zu richten.

Insgesamt kamen am Ende 250 Menschen in 100 PKW auf den Parkplatz am Lausitzpark und zeigten bunt und eindrucksvoll wie auch in Zeiten des Abstands eine große Kundgebung gelingen kann.

Zum ungewöhnlichen Setting im Autokino sagte Marco Bedrich, Regionsgeschäftsführer DGB Südbrandenburg: „Wir sind immer dann am stärksten, wenn wir mit vielen Menschen auf der Straße für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kämpfen. In der Pandemie müssen wir die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen schützen. Wir dürfen den Tag der Arbeit aber nicht Querdenkern, Zukunft Heimat und der AfD überlassen. Das Autokino war für uns also die perfekte Lösung.“

Michael Vassiliadis
Foto: © DGB Südbrandenburg/Lausitz