IGBCE Bezirk Alsdorf

1. Mai 2022

Endlich ging es wieder heraus zum 1. Mai. Wir waren auf den Straßen und Plätzen, haben demonstriert, diskutiert und uns wieder persönlich ausgetauscht.

Traditionell gibt es auf dem Gebiet unseres Bezirks viele kleine und große Veranstaltungen zum 1. Mai. 

In Aachen war die Jugend gemeinsam mit den Jugenden der anderen Gewerkschaften an der Spitze des Demozugs dabei. Das Begleitfahrzeug sorgte mit passender Musik für gute Stimmung und war mit den Parolen der Jugend beklebt. Passend zum Auftakt des Pride Monats Mai wurde "Queerdenken statt Querdenken" gefordert. Bei der Kundgebung auf dem Aachener Katschhof erinnerte der Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann an das Schicksal von Continental und forderte mehr Mitbestimmung ein. Ebenso sprach er über den Strukturwandel in unserer Region in dessen Rahmen dringend neue Industriearbeitsplätze geschaffen werden müssten. 

Ein Gruppenbild der Jugend mit Fahnen vor dem Transporter, der mit Transparenten beklebt ist.
Foto: © DGB Jugend Aachen

Für die DGB Jugend machte die Vorsitzende des Bezirksjugendausschuss, Hannah Klein deutlich, was die Pandemie mit den jungen Menschen gemacht hat. Es müsse dringend in eine bessere Ausstattung der Berufsschulen investiert werden. Aber auch finanzielle Unterschiede je nach Ausstattung der Herkunftsfamilien dürften nicht dazu führen, dass junge Menschen unterschiedliche Chancen in der Ausbildung haben. Klein machte appellierte weiter an die Arbeitgeber: 

"Niemand darf sich über den Fachkräftemangel beschweren, aber Ausbildungsplätze streichen! Niemand darf sich seiner sozialen Verantwortung entziehen, eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicherzustellen! Niemand darf die Kündigung von ausgelernten Azubis oder Mitarbeiter*innen bedauern, aber gleichzeitig die Interessen der Arbeitnehmer*innen ignorieren. Wir fordern alle Betriebe auf sich ihrer Verantwortung zu stellen und auszubilden!"

Hannah Klein bei ihrer Mairede auf der Bühne am Katschhof
Foto: © Anna Wilhelmi

An der Alsdorfer Burg konnte in diesem Jahr wieder die Veranstaltung des Regionalforums Alsdorf mit tatkräftiger Unterstützung des Bezirksfrauenausschuss stattfinden. Der BFA, hat insbesondere durch die Vorsitzende Sonja Gottschalk, nicht nur die Veranstaltung maßgeblich gestaltet, sondern auch Spenden für die Ukraine gesammelt. Diese wurden an die gemeinsame gewerkschaftliche Aktion des DGBs überreicht.

Nach einleitenden Worten des Sprechers des Regionalforums Hans Rennet und einem Grußwort von Bürgermeister Alfred Sonders übernahm Bezirksleiter Helge Herrwegen für die Mairede. Er ging dabei unter anderem auf den Krieg in der Ukraine ein: "Seit Beginn des Angriffskrieges arbeiten wir eng mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung zusammen – mit dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB), dem Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) und den Industriegewerkschaften in Europa und Weltweit über IndustriAll Europe und Global. Wir organisieren praktische Hilfen. Gemeinsam unterstützen wir die ukrainischen Gewerkschaften mit humanitärer Hilfe. Die IGBCE und die internationale Gewerkschaftsbewegung sind Teil der weltweiten Friedensbewegung.

Wir sind geeint in der Überzeugung: Stoppt endlich diesen Krieg! Nie wieder Krieg!"

Zudem forderte er mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen mehr Investitionen in NRW: "Deswegen brauchen wir einen Staat, der massiv investiert, der Wirtschaft strategische Impulse vorgibt und einen Rahmen für den Wandel setzt. Dieser Rahmen ist noch nicht vorhanden, denn mit einer Politik der schwarzen Null und der heutigen Schuldenbremse schaffen wir keine erfolgversprechenden Voraussetzungen. Ein aktiver Staat bedeutet aber auch: vorausschauend handeln. Es müssen gute Ausbildungsplätze geschaffen werden, bevor es an Fachkräften mangelt. Beschäftigungs- und Standortsicherung müssen absolute Priorität haben. Daher brauchen wir einen Schutzschirm und mehr Anreize für Unternehmen, in die Transformation zu investieren – am besten ab heute! Mehr Anstrengungen in NRW."

Die Zuhörenden am 1. Mai vor der Bühne an der Burg in Alsdorf
Foto: © Jörg Erkens

Nach dem Demonstrationszug durch Düren mit einem Input zu Hans-Böckler, gab es dort noch eine Debatte zum Thema Strukturwandel mit Manfred Maresch vom DGB Projekt zur Revierwende und eine Fragerunde. 

Der Demozug durch Düren
Foto: © Ernst Ungermann

In Stolberg haben sich nach zweijähriger Pandemiepause die IGBCE Ortsgruppe Stolberg, die IG Metall Stolberg und die SPD Stolberg zu ihrem traditionellen Familienfest getroffen. Die Maibotschaft im Verlauf eines multikulturellen Programms wurde für unsere IGBCE vom Vorsitzenden unserer Ortsgruppe, Peter Alt überbracht. 

Die Ortsgruppe Stolberg bei ihrem Stand am 1.Mai in Stolberg
Foto: © Jörg Erkens

In Übach-Palenberg konnten die Teilnehmenden einer politischen Diskussion zur Landtagswahl lauschen. Vertreter*innen der Parteien beantworteten die Fragen des DGB Kreisvorsitzenden Willi Klaaßen. Später berichteten Gewerkschafter*innen aus den Betrieben noch, was gerade dort aktuell ist. 

Vertreter*innen der Parteien auf der Bühne mit Moderator Willi Klaaßen