Zurück zum Flächentarifvertrag Chemie
Der Auftrag war klar, ein »weiter so« darf es nicht geben.
Unter diesem Motto kämpft der IGBCE-Bezirk Nürnberg engagiert schon seit mehr als zwei Jahren.
Ergebnis - Abschuss eines Haustarifvertrages beim Grafitelektrodenhersteller Graphite Cova in Röthenbach a. d. Pegnitz
Auf dem Weg zurück in die Fläche
Tarifergebnis beim mittelfränkischen Grafitelektrodenhersteller Graphite Cova
Röthenbach a.d. Pegnitz l Der Auftrag war klar formuliert: Ein »weiter so« darf es nicht geben und die Zugeständnisse der Vergangenheit müssen ein Ende haben. Unter diesem Motto kämpft der IGBCE-Bezirk Nürnberg schon seit mehr als zwei Jahren engagiert in zähen und auch coronabedingt herausfordernden Tarifverhandlungen mit Unterbrechung in der ersten Welle und zwischenzeitlicher Interimslösung um eine Rückkehr in den Flächentarifvertrag Chemie. Aktuell befindet sich der mittelfränkische Grafitelektrodenhersteller, der 2004 aus dem in Insolvenz gegangenen fränkischen Traditionsunternehmen Conradty hervorgegangen ist, nur in Anlehnung an diesen mit abgesenkten Entgelten.
In der neunten Verhandlungsrunde konnte im März nun endlich ein Ergebnis erzielt werden. Neben einer Anpassung an die Tariferhöhungen aus der Fläche konnte das Team um Betriebsbetreuer Christian Vossenkaul für 2022 eine Corona-Prämie in Höhe von 400 Euro, ab 2023 300 Euro sowie ab 2024 600 Euro zusätzliches Urlaubsgeld aushandeln. Darüber hinaus profitieren die Mitarbeitenden auch in Zukunft von den prozentualen Erhöhungen der Fläche Chemie.
Die Verhandlungen mit der Geschäftsführung von Graphite Cova gestalteten sich schwieriger als je zuvor. Dazu beigetragen haben nicht nur die äußeren Einflüsse, angefangen von der Corona-Pandemie bis zum Krieg in der Ukraine. »Auch die Bereitschaft der Arbeitgeberseite, eine langfristige Lösung zu finden, um den Kolleginnen und Kollegen das zu geben, was ihnen vor mehr 15 Jahren versprochen wurde, ist aktuell nicht mehr gegeben«, so der Gewerkschaftssekretär des IGBCE-Bezirks Nürnberg. Sein Resümee: »Wir haben dennoch einen ersten Schritt gemacht, unserem Ziel der Fläche Chemie ein Stück näherzukommen. Jetzt ist es daran, an diesem Teilerfolg weiterzuarbeiten und auch auf allen andern Ebenen stark in die Zukunft zu gehen.«
Michael Kniess