PCK-Raffinerie

„Die Beschäftigten in Schwedt können aufatmen!“

Die IGBCE unterstützt den Einstieg des Bundes bei der PCK-Raffinerie und das Zukunftspaket für den Standort als belastbare Grundlage für erfolgreiche Transformation.

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Foto: © Merlin Nadj-Torma

Die IGBCE unterstützt ausdrücklich den von der Bundesregierung in die Wege geleiteten Umbau der Gesellschafterstruktur bei der PCK-Raffinerie und wertet das Zukunftspaket von Bund und Land als handfeste und belastbare Grundlage für die erfolgreiche Transformation des Industriestandorts Schwedt. „Die Beschäftigten in Schwedt können aufatmen“, sagte der Bezirksleiter der IGBCE in Berlin-Mark Brandenburg, Rolf Erler. „Der Einstieg des Bundes und das Zukunftspaket sichern nicht nur ihre Jobs, sondern zeigen auch neue Perspektiven für den Standort auf.“ Die Politik greife damit die zentralen Forderungen von IGBCE und PCK-Betriebsrat auf, die sie seit Monaten lautstark in die Öffentlichkeit gebracht hatten. Den vollumfänglichen Weiterbetrieb der PCK-Raffinerie, Garantien für Arbeitsplätze und Entgelt und umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Technologien haben man stets zu Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunftssicherung des Industriestandortes Schwedt erklärt. „Das nun von Bund und Land vorgestellte Zukunftspaket werten wir dafür als belastbare Grundlage“, so Erler.

Die PCK-Betriebsratsvorsitzende Simona Schadow greift die Stimmung in der Belegschaft auf: „Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit Monaten im Angesicht einer existenzbedrohenden Unsicherheit unter extremem Druck. Mit dem Zukunftspaket von Bund und Land sehen wir uns in unseren Protesten der vergangenen Monate bestätigt. Wir sind bereit, uns den Herausforderungen zu stellen. Die Zusagen für Investitionen von Bundesregierung und Land Brandenburg werten wir als eine handfeste Grundlage für den Weiterbetrieb der Raffinerie und die Entwicklung des Standorts. Gleichwohl sind Fragen in den Details offen. Wir werden uns dabei als Betriebsrat weiter unserer Verantwortung stellen.“

Mit der Entscheidung der Bundesregierung zur Treuhandverwaltung über die deutschen Rosneft-Tochtergesellschaften durch die Bundesnetzagentur werden die Möglichkeiten zur Belieferung der PCK mit Rohöl aus Quellen unabhängig von russischem Rohöl um ein Vielfaches erweitert.

„Der Schritt der Bundesregierung in der Gesellschafterfrage ist so klar und entschlossen wie er notwendig ist“, so Bezirksleiter Rolf Erler: „Die IGBCE hat immer deutlich gemacht, dass der Weiterbetrieb der PCK unabhängig von den russischen Lieferungen nur mit einer Loslösung auch auf Ebene der Eigentumsverhältnisse erfolgen kann. Die Entscheidung der Bundesregierung macht jetzt die für Schwedt wichtige Zusammenarbeit zum Beispiel mit unserem Nachbarn Polen möglich.“

In einem gemeinsamen Positionspapier hatten IGBCE und PCK-Betriebsrat bereits kurz nach der Ölembargo-Entscheidung Ende Mai die Bedeutung neuer und zukunftsfähiger Strukturen für Schwedt und die Region herausgestellt und dafür konkrete Punkte genannt. Die Politik sagt nun die Beschäftigungssicherung für die Kolleginnen und Kollegen, Innovationen und den klimaneutralen Umbau des Industriestandorts zu. Als ersten bereits eingeleiteten Erfolg bezeichnen IGBCE und PCK-Betriebsrat auch die Eröffnung des neuen Regionalcenters Schwedt durch die Wirtschaftsförderung Brandenburg zur Unterstützung und Beratung ortsansässiger Unternehmen.